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8. Januar 2024 | 07:00 Uhr
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Straßen- und Schienen-Verkehr steht vor einer Chaos-Woche

Nach dem Ende der Weihnachtsferien drohen in Deutschland chaotische Zustände im Verkehrssektor. Am Montag werden Bauern in ganz Deutschland an zahlreichen Orten Straßen und sogar Autobahnzufahrten blockieren. Und von Mittwoch früh bis Freitagabend ruft die Bahngewerkschaft GDL zum Streik ihrer Lokführer auf.

Deutsche Bahn Berlin Hauptbahnhof GDL Streik Anzeige Bahnsteig Foto Deutsche Bahn.jpg

Bahnreisende müssen sich von Mittwoch bis Freitag erneut auf Streiks der Lokführer einstellen

Die GDL-Mitglieder sind aufgerufen von der Nacht zu Mittwoch (10. Januar) um 2 Uhr bis Freitag (12. Januar) um 18 Uhr ihre Arbeit im Personenverkehr niederzulegen. Schon im alten Jahr hatte sich die Gewerkschaft der Lokführer per Urabstimmung grünes Licht für den Streik geholt. 

Der DB-Konzern habe den Weihnachtsfrieden nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken, heißt es am Sonntagabend von der GDL zur Begründung. Stattdessen verfolge der Vorstand der DB auch in dieser Tarifrunde wie bereits in den vergangenen Jahren die Taktik "Tarnen, Tricksen, Taschen füllen". 

Eilantrag soll den Streik noch verhindern

Die Deutsche Bahn kritisiert den neuerlichen GDL-Streik scharf und kündigte an, umgehend Rechtsmittel einlegen, um ihn zu stoppen. Einen entsprechenden Eilantrag auf einstweilige Verfügung werde die DB beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einreichen.

"Dieser Streik ist nicht nur absolut überflüssig, sondern wir halten ihn auch rechtlich für nicht zulässig", sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler. "Denn die Lokführergewerkschaft hat ihre Tariffähigkeit durch die Gründung ihrer Leiharbeiter-Genossenschaft verloren. Die GDL zieht unsere Fahrgäste damit ohne Legitimation und ohne Grund in Mitleidenschaft." 

Der Bahn-Konzern beklagt außerdem, erst vor zwei Tagen ein erweitertes Angebot vorgelegt zu haben, in dem man der Lokführergewerkschaft bei ihrer Kernforderung zur Arbeitszeit einen großen Schritt entgegengekommen sei.

Notfahrplan soll zum Einsatz kommen

Wie beim letzten Streik wird die DB für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten anbieten. Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch könne eine Mitfahrt nicht garantiert werden, heißt es.

Alle Fahrgäste, die ihre für den 10. bis 12. Januar geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, betont die Bahn. Die Zugbindung sei aufgehoben. Die Fahrkarte gilt also für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort – auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am 8. oder 9. Januar zu fahren.

Pascal Brückmann 

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