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3. September 2024 | 16:02 Uhr
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Was hinter dem Streik der Zimmermädchen in den USA steckt

Das gewerkschaftlich organisierte Reinigungspersonal in derzeit 24 großen US-Hotels kämpft unter anderem dafür, die automatische tägliche Zimmerreinigung bei großen Hotelketten wiederherzustellen. Sie seien ansonsten mit einer unüberschaubaren Arbeitsbelastung, weniger Arbeitsstunden und Einkommenseinbußen konfrontiert, erklärt ihre Gewerkschaft.

Zimmermädchen Housekeeping

Das Reinigungspersonal großer Hotelketten in den USA lehnen sich auf

Das US-Fachportal Travel Weekly schildert ein Beispiel, in dem ein Hundebesitzer eine tägliche Reinigung seines Hotelzimmers abgelehnt habe. Das habe dazu geführt, dass aufgrund der nach mehreren Tagen hinterlassenen Hundehaare eine Reinigung des Zimmer innerhalb der vorgesehenen 30 Minuten nicht möglich gewesen sei, beschreibt eine Beschäftigte eines Hotels in Boston die Lage. Von den Arbeitgebern würden diese Initiativen meist als umweltfreundlich gerühmt; tatsächlich handele es sich aber um eine Strategie, um Arbeitskosten zu senken und mit dem Arbeitskräftemangel seit der Covid-19-Pandemie fertig zu werden.

Der Streit mit den Hotelbetreibergesellschaften Marriott International, Hilton Worldwide, und Hyatt Hotels sei sinnbildlich für die Frustration über die Arbeitsbedingungen der Hotelangestellten, die während der Pandemie monatelang arbeitslos gewesen seien und nun in eine Branche zurückkehren, die mit chronischem Personalmangel und sich verändernden Reisetrends zu kämpfen habe, schreibt das US-Portal.

Streiks könnten sich ausweiten

Rund 10.000 Hotelangestellte, die von der Gewerkschaft Unite Here vertreten werden, legen seit Sonntag in 24 Hotels in acht Städten, darunter Honolulu, Boston, San Francisco, San Jose, San Diego und Seattle, die Arbeit nieder. Hotelangestellte in anderen Städten könnten laut Travel Weekly in den kommenden Tagen ebenfalls streiken, da die Vertragsgespräche über Forderungen nach höheren Löhnen und einer Rücknahme der Kürzungen bei Dienstleistungen und Personal ins Stocken geraten seien. Insgesamt hätten 15.000 Beschäftigte für die Genehmigung von Streiks gestimmt.

Wie in anderen Ländern auch, sind in den Vereinigten Staaten schwarze und hispanische Frauen oft im Niedriglohnbereich beschäftigt und auch bei den Reinigungsjobs in der Hotellerie überrepräsentiert. Das US-Hotelgewerbe beschäftigt rund 1,9 Millionen Menschen, etwa 196.000 weniger als im Februar 2019, so die Statistikbehörde. Fast 90 Prozent der Reinigungskräfte in Hotels sind laut Bundesstatistiken Frauen.

Christian Schmicke

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