FTI-Vertriebschef verkündet Abschied via Linkedin
Mehr als ein Vierteljahrhundert stand Richard Reindl (Foto) in Diensten der seit Juni insolventen FTI Group. Nun verabschiedet er sich auf der Plattform Linkedin. Seine Pläne lässt er offen.
Der in Branchenkreisen meist Richy genannte Manager war über viele Jahre das Gesicht des Unternehmens in Sachen Vertrieb. Nun schreibt er: "Es ist soweit – diese Woche geht meine 28 Jahre und sieben Monate lange FTI-Reise, die ich keine Sekunde missen wollte, leider und unweigerlich zu Ende. Mein Plan war ein anderer, mit FTI in den Ruhestand zu gehen."
Ende August endet für die allermeisten FTI-Beschäftigten die Zeit, in der ihre Einkünfte noch über das Insolvenzgeld abesichert sind. Lediglich eine kleine Zahl von Beschäftigten, die der Inslvenzverwalter Axel Bierbach benötigt, könnten weiter an Bord bleiben.
Auf und ab
Reindl erlebte in seiner FTI-Zeit zahlreiche Phasen des Aufstiegs und Falls. Ausdrücklich bedankt er sich im Post bei Firmengründer Dietmar Gunz, den früheren Firmenchefs Boris Raoul und Ralph Schiller sowie dem ehemaligen FTI-Manager Jürgen Böckler "für die Chance, Teil dieses ganz besonderen Unternehmens, dieser Geschichte und Reise gewesen zu sein, und für Ihr Mentoring".
Die jüngste Zeit im Unternehmen dürfte für den nach außen jovial auftretenden Vertriebsmanager kein Zuckerschlecken gewesen sein. Bis kurz vor dem Ende warb er im Vertrieb um Vertrauen für FTI – ein Vertrauen, das das Unternehmen im Zuge der Weitergabe von Reisebüro-Buchungsdaten durch die Kooperation RTK und durch einen völlig intransparenten Umgang mit dem sich anschließenden Datenskandal bei vielen Vertriebspartnern bereits verspielt hatte.
Über seine Zukunftspläne verrät Reindl in seinem Post nichts; sondern er zitiert lediglich den Fußballtrainer und -Philosophen Dragoslav Stepanovic, der einst nach dem Abstieg sagte: "Lebbe gehd weida".
Christian Schmicke