Wie Holidayheroes die Reisebuchung revolutionieren will

Hinter dem ehrgeizigen Projekt steckt die israelische Move Travel Technology Group, finanziell unterstützt durch Family Offices wie Roland Berger und Wessel Management. Während man im israelischen Markt bereits mit der Marke Holidayfinder unterwegs ist, soll sich hierzulande nun Holidayheroes durchsetzen.

Der Ansatz, die Art einer Onlinereisebuchung ganz neu aufzuziehen, ist beiden Projekten gemein. "Holidayheroes ist die weltweit erste Buchungsplattform ohne Suche", erklärt Victoria Vlasek, die von München aus mit einem Team von vier Mitarbeitern für das Geschäft in Deutschland verantwortlich ist. Konzipiert als personalisierter Feed nach dem Vorbild von Spotify oder Instagram aggregiert die selbst entwickelte Technik basierend auf persönlichen Präferenzen, die zuvor vom Nutzer abgefragt werden, die angeblich besten und vorteilhaftesten Kombinationen für den Reisekunden. 

"Innerhalb von zwei Sekunden generiert unser Algorithmus einen personalisierten Angebots-Feed, der die besten Urlaubsziele, Daten, Flüge, Hotels und Preise zusammenbringt. Die Nutzer buchen dann direkt aus dem Feed heraus, was Zeit spart und das Urlaubsbuchen einfach und unterhaltsam macht", berichtet Vlasek.

Ein belgischer Reiseveranstalter tritt als Vertragspartner auf

Kombiniert wird jeweils Flug und Hotel ohne Transfer. Besonders gut sei man bereits auf den griechischen Inseln oder etwa Bulgarien aufgestellt, so die Holidayheroes-Projektleiterin. Als Vertragspartner für den Kunden tritt der belgische Reiseveranstalter Travelstore sprl auf, der ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehört. 

Da dieser Veranstalter aber bei keinem gängigen OTA buchbar ist, geschweige denn in einem stationären Reisebüro, sind die angezeigten Angebote bei Holidayheroes schwer mit den Angeboten des Wettbewerbs vergleichbar. Trotzdem versprich das Start-up, dass man bei der Buchung "mehr Urlaub für sein Geld" bekommen soll.

Zielgruppe sind vornehmlich junge Reisende, die noch nicht vorhandene Bekanntheit der Reisemarke soll nun eine mindestens einjährige TV-Kampagne bei den Sendern der RTL-Gruppe aufbauen. Ende des Jahres sei zudem der Markteintritt in Frankreich vorgesehen, heißt es. Maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens dürfte die Beantwortung der Frage sein, ob sich die Kunden auf die neue und derzeit unbekannte Art der Reisebuchung einlassen oder nicht. Victoria Vlasek ist da zuversichtlich und gibt einen interessanten Hinweis zu den ersten Resonanzen: "Die Conversion funktioniert Mobile sehr viel besser als über Desktop."

Pascal Brückmann