Reisebüroumsätze bleiben 2022 deutlich unter 2019
Die im Dossier des Fachportals FVW erfassten zehn Reisebüro-Organisationen setzten 2022 knapp 15 Milliarden Euro um, 2019 waren es etwa 20 Milliarden Euro. Damit hätten sie etwa 75 Prozent ihres 2019 gemeldeten Umsatzes erreicht. Zugleich ist die Zahl der Reisebüro-Vertriebsstellen seit 2019 deutlich gesunken.
Sämtliche Reisebüroverbünde mit Ausnahme des Geschäftsreisedienstleisters FCM Travel haben laut FVW gegenüber 2019 zweistellige Umsatzeinbußen. Sie lagen zwischen 13,6 Prozent bei Alltours Reisecenter und 38,3 Prozent bei der Raiffeisen Touristik Group (RTG).
Die Reihenfolge der umsatzstärksten Reisebüroorganisationen hat sich gegenüber der Vor-Corona-Zeit deutlich verändert. DER Touristik hat die Führungsrolle an die zuletzt durch den Datenskandal in Bedrängnis geratene Raiffeisen Touristik Group (RTG) abgegeben. Der Konzern rangiert gemessen am Umsatz 2022 auf Platz vier hinter TUI und der Kooperation TSS Group. Schmetterling nimmt laut FVW Platz fünf ein. Zu den Ursachen für die Schwächung des DER-Touristik-Vertriebs zählt die Analyse den Wechsel des AER-Verbundes vom DER-Verbund DTPS zum Kooperationsverbund QTA und den Verkauf der Geschäftsreisesparte an Amex GBT.
Zur genauen Zahl der Vertriebsstellen im in der Reisebürosparte kann die FVW nur Schätzungen anführen – auch weil der DRV seit 2019 keine offiziellen Zahlen dazu mehr herausgibt. Einerseits ist während der Corona-Pandemie eine große Pleitewelle unter den Reisebüros ausgeblieben. Andererseits dürften aber vor allem einige ältere Inhaber in den Corona-Jahren ihre Büros geschlossen haben. Marktforscher Werner Sülberg schätzt laut FVW, dass die Zahl der Vertriebsstellen von 10.900 im Jahr 2019 auf 8.800 im Jahr 2022 geschrumpft ist.