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30. Juli 2024 | 16:52 Uhr
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Mailen

Kreuzfahrtportal bei Check 24 offenbar vor dem Start

Seit dem Frühjahr 2023 arbeitet ein Tochterunternehmen von Check 24 am Aufbau einer Kreuzfahrtplattform. Nun mehren sich die Anzeichen für einen baldigen Start. Was Reisebüros zu befürchten haben und was sich die Kreuzfahrtanbieter davon erhoffen.

Check 24 Düsseldorf

Die Sparte Kreuzfahrten soll bei Check 24 von Düsseldorf aus gesteuert werden

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Seit dem Frühjahr 2023 zeichnete sich ab, dass das Portal Check 24 neben Pauschalreisen und Reise-Einzelleistungen auch Kreuzfahrten vermitteln will. Dafür war eigens die Check 24 Vergleichsportal Kreuzfahrten GmbH in Düsseldorf gegründet worden, deren Geschäftsführung beim ehemaligen Unternehmensberater Jan-Hendrik Doeden liegt. Doch nach außen erkennbar passierte zunächst nichts. Neben Kreuzfahrten sind auch die Bereiche Ferienwohnungen und Individualreisen in Düsseldorf angesiedelt.

Doch nun scheint der Start in Sichtweite. In einer an Kunden adressierten Mail heißt es, mit dem Start sei Mitte August zu rechnen. Und wer auf der Check-24-Website den Begriff "Kreuzfahrt" in die Suche eingibt, erfährt: "Gute Neuigkeiten: Wir arbeiten daran, dass Sie schon bald Ihre Kreuzfahrt über Check 24 vergleichen und buchen können". Wie es heißt, hat das Unternehmen die dazu vorgesehene Vergleichs- und Buchungsplattform am Standort Düsseldorf selbst entwickelt.

Aggressive Konkurrenz?

Die Aussicht dürfte sowohl auf Kreuzfahrten spezialisierte Portale wie E-Hoi & Co., aber auch den stationären Vertrieb aufhorchen lassen. Denn der Vergleichs- und Buchungsportalbetreiber aus München, der es nach Einschätzung des Fachportals FVW mittlerweile auf sechs Milliarden Euro vermittelten Umsatz bringt, ist nicht nur in Sachen TV-Werbung bemerkenswert aktiv, sondern gilt in der Branche auch als besonders preisaggressiver Player. Das Unternehmen verzichte im Reisebereich auf Marge, um Kundendaten für lukrativere Segmente wie Versicherungen, Kredite, Handy- oder Internettarife zu sammeln, lautet ein häufig geäußerter Vorwurf.

Check 24 gibt sich zu den Plänen auf Anfrage von Reise vor9 zugeknöpft. "Ich bitte um Verständnis, dass wir uns nicht zu internen Entwicklungen äußern", schreibt eine Sprecherin. Grund genug, um sich bei den Kreuzfahrtreedereien nach deren Einschätzungen zum potenziellen neuen Vertriebsweg umzuhören. Zwar reagierten nicht alle auf eine entsprechende Anfrage von Reise vor9; doch die Rückmeldungen geben Grund zu der Annahme, dass alle größeren Player mit dem Portal sprechen. Zumindest einige haben schon Vereinbarungen getroffen, während andere noch "die technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit prüfen". Das gilt nicht nur für Hochseereisen, sondern auch für Flusskreuzfahrten.

Hoffnung auf Reichweite und neue Kunden

Die Konditionen, die Check 24 ihnen biete, seien aus ihrer Sicht fair, erklärten Vertreter von Reedereien, mit denen Reise vor9 sprach. Die Provisionshöhe bewege sich nicht außerhalb des gewöhnlichen Rahmens. Check 24 sei "jung und innovativ" und könne auf eine "sehr große Reichweite" zurückgreifen, unterstreicht ein Anbieter von Flussreisen. Das breit aufgestellte Vergleichs- und Buchungsportal, das für seine große Reichweite und seine effektiven Marketingstrategien bekannt sei, könne ein Weg sein, ein großes Publikum zu erreichen.

Überhaupt scheint eine wesentliche Hoffnung darin zu liegen, über Check 24 neue Kunden jenseits der klassischen Kreuzfahrtklientel zu gewinnen. Schließlich muss sich die Branche ins Zeug legen, wenn sie die zusätzlichen Kapazitäten, die sie in den nächsten Jahren in den Markt drückt, füllen will. Check 24 verfüge über exzellente Kundendaten und ein gutes CRM, unterstreicht ein Marketing Manager im Gespräch. Darin liege eine große Chance für die Neukundengewinnung. Denn während Besucher von Reisebüros oder klassischer Kreuzfahrtportale meist explizit nach Kreuzfahrten suchten, bestehe via Check 24 die Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die das Thema bislang noch nicht auf dem Schirm hätten.

Keine Extrawurst?

Im Hinblick auf die Sorgen der stationären Vertriebspartner beim Eintritt eines neuen, möglicherweise schnell wachsenden Players wiegeln die Kreuzfahrtanbieter ab. Es werde sich nicht um eine weitere Umverteilung von stationären auf den Online-Vertrieb handeln, erklären sie. Auch werde es keine Sonderkonditionen oder -aktionen eigens für Check 24 geben: "Über die Vertriebskonditionen entscheiden wir als Handelsherr. Und dabei wird es auch in Zukunft keine Bevorzugung eines einzelnen Kanals geben", betont ein Manager.

Christian Schmicke

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