Check24 startet Kreuzfahrtvertrieb
Der angekündigte Einstieg des Vergleichsportals Check24 in den Kreuzfahrtvertrieb ist gestartet. Mit dabei sind fast alle großen Reedereien, sowohl der Hochsee- als auch der Flusskreuzfahrtsparte.
Schon im Sommer mehrten sich die Anzeichen, dass der geplante Einstieg von Check24 ins Kreuzfahrtgeschäft bald bevorstehen würde. Dafür war eigens die Check24 Vergleichsportal Kreuzfahrten GmbH in Düsseldorf gegründet worden, deren Geschäftsführung beim ehemaligen Unternehmensberater Jan-Hendrik Doeden liegt. Neben Kreuzfahrten sind auch die Bereiche Ferienwohnungen und Individualreisen in Düsseldorf angesiedelt.
Nun ist das Kreuzfahrt-Vergleichs- und Buchungsportal live geschaltet, wie zuerst die Kollegen von FVW berichteten. Das Portfolio umfasst sowohl die vor allem in den deutschsprachigen Märkten operierenden Reedereien wie Aida, TUI Cruises oder Hapag-Lloyd Cruises als auch die auf internationales Publikum ausgerichteten Player wie NCL, MSC oder Royal Caribbean. Im Bereich Flussreise ist von A-Rosa bis Viva Cruises ebenfalls das Who is Who dabei.
Umfangreiche Filter
Zu den Filtern, mit denen die Kunden die Reisen vergleichen können, zählen neben der Reisedauer die Zahl der Stopps, die Kabinenart und die Schiffsgröße. Auch die Nutzung von LNG kann als Suchkriterium eingegeben werden. Zudem besteht die Wahl zwischen Flug- und Eigenanreise, die Auswahl eines Starthafens ist ebenfalls möglich.
Sowohl im Reisebürovertrieb und bei bestehenden Kreuzfahrtportalen, aber auch bei den Reedereien wird der Start von Check24 im Kreuzfahrtsegment aufmerksam beobachtet werden. Das wachstumsstarke, mit seiner nervtötenden, aber kaum verwechselbaren Werbung im TV dauerpräsente Unternehmen gilt als Enfant Terrible der Branche. Es wird seit langem von dem Vorwurf begleitet, über das wenig margenstarke Reisegeschäft im Wesentlichen Adressen für lukrativere Sparten wie Versicherungen und Energie rekrutieren zu wollen. Zugleich befürchten vor allem Reisebüros Preiskämpfe.
Check24 hatte angekündigt, mit seinem Kreuzfahrt-Tool vor allem Neukunden an die Sparte heranführen zu wollen. Die Reedereien werden ein waches Auge darauf werfen, ob dies gelingt oder ob der Vertrieb für sie lediglich kostspieliger wird, weil bestehende Kundschaft auf das für die Anbieter als teuer geltende Vertriebsportal umschwenkt.
Christian Schmicke