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10. Oktober 2024 | 11:30 Uhr
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DRV-Präsident will EU-Vorhaben zur Pauschalreise verhindern

"Wir sind gegen die Absicherung von Einzelleistungen im Rahmen der Pauschalreiserichtlinie“, zeigt DRV-Präsident Norbert Fiebig (Foto) klare Kante und eröffnet den Hauptstadtkongress in Berlin. Auch die FTI-Pleite und die Novellierung der Pauschalreiserichtlinie kam zur Sprache. Den Austritt der TUI aus dem Verband bedauert Fiebig und hofft auf Rückkehr.

DRV Hauptstadtkongress 2024 Norbert Fiebig

DRV-Präsident Norbert Fiebig

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Der Deutsche Reiseverband wird ab dem kommenden Jahr ohne sein bislang größtes Mitglied auskommen müssen. Dem Austritt der TUI aus dem DRV, inklusive TUI Cruises, war unter anderem eine Auseinandersetzung zwischen Norbert Fiebig und TUI-Chef Sebastian Ebel bei der Debatte um die Absicherung von Einzelleistungen vorausgegangen. 

Fiebig nutzte seinen Auftritt beim DRV-Hauptstadtkongress, um noch einmal die Verbandsposition deutlich zu machen: "Um es klar zu sagen: Wir sind gegen die Absicherung von Einzelleistungen im Geltungsbereich der Pauschalreiserichtlinie" so der DRV-Präsident. Es sei entscheidend, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Reiseformen klar und transparent kommuniziert werden – sowohl im Reisebüro als auch online. "Diese Aufklärung muss für alle Anbieter einheitlich und lückenlos erfolgen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden." Den Austritt der TUI bedauerte er und erklärte: "Wir hoffen, dass diese Entscheidung nicht in Stein gemeißelt ist."

FTI-Pleite: "Kein Pauschalreisegast wird sein Geld verlieren"

Ein weiteres Thema in Berlin war die Insolvenz des Reiseveranstalters FTI, die einmal mehr die besondere Sicherheit von Pauschalreisen verdeutlicht habe. Fiebig lobte die starke Leistung des DRSF: "Kein Pauschalreisegast wird sein Geld verlieren. Das stellt die besondere Sicherheit der Pauschalreise einmal mehr und klar unter Beweis." Der Fonds habe bewiesen, dass er leistungsfähig und zukunftssicher sei, wodurch auch keine Erhöhung der Beiträge notwendig werde.

Fiebig stellte in Aussicht, dass die jährlichen Entgelte der Veranstalter bald unter ein Prozent gesenkt werden könnten, um die Mehrbelastung für Pauschalreisen zu reduzieren. Für die Zukunft forderte er größere Flexibilität des Fonds hinsichtlich der Sicherungsleistungen, um die Belastung der Solidargemeinschaft durch schlechte Bonitäten zu verringern. Zudem betonte er die Notwendigkeit, die Rolle des Vertriebs neu zu definieren und Reisebüros stärker in den Prozess einzubinden.

DRV setzt sich für Beibehaltung der verbundenen Reiseleistung ein

Mit der anstehenden Novellierung der Pauschalreiserichtlinie ist Fiebig derweil nicht zufrieden. "Akzeptabel ist das vorliegende Werk bei Weitem nicht – nicht für Reiseveranstalter und auch nicht für Reisebüros“, stellt er heraus. "Wir brauchen auch keine weiteren Nachteile gegenüber anderen Playern im Markt!" Darüber hinaus ging er auf die vorgesehene Drei-Stunden-Regelung bei der Reisebuchung ein – ein Beispiel für die überbordende Bürokratieproduktion aus Brüssel: "Ein immenser Überprüfungsaufwand verbunden mit massivem bürokratischem Aufwand", so Fiebig. "Das kostet einen Haufen Geld – und das alles ohne jeglichen Nutzen." Und der DRV-Präsident betonte: "Diese Regelung wäre das Ende der verbundenen Reiseleistung. Insbesondere für mittelständische Reisebüros ein harter und perspektivisch existenzgefährdender Schlag." Daher setze sich der Verband vehement für die Beibehaltung der verbundenen Reiseleistung ein.

Ein weiteres zentrales Thema seiner Rede war das Phänomen des Overtourism, der viele touristische Ziele an ihre Kapazitätsgrenzen bringt. Fiebig betonte die Notwendigkeit differenzierter Lösungsansätze, um die positiven Effekte des Tourismus zu maximieren und gleichzeitig negative Auswirkungen auf Umwelt und Menschen zu minimieren. Der DRV habe daher gemeinsam mit dem BTW einen Roundtable ins Leben gerufen, um dieses Thema unter anderem gemeinsam mit den großen Unterkunftsplattformen, wie Booking und Airbnb, anzugehen.

Abschließend unterstrich Fiebig auch gegenüber den anwesenden Politikern, wie Robert Habeck und Friedrich Merz, die Bedeutung einer Wirtschaftspolitik, die jetzt dringend Wachstumsimpulse setzen und die Abwanderung von Unternehmen verhindern müsse. Gleichzeitig mahnte er, Überregulierung zu vermeiden und die ökologische Transformation voranzutreiben. "Das", so Fiebig, "ist der Schlüssel für unser zukünftiges Wachstum. Das ist unsere Verantwortung!"

Pascal Brückmann

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