Bund und Länder streiten wieder über Deutschland-Ticket
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes am Deutschland-Ticket abgelehnt und die Länder zum Sparen aufgefordert. Länder und Kommunen fordern indes regelmäßig mehr Geld, um das Ticket zu den aktuellen Konditionen langfristig zu sichern.
Der Bund habe viel Geld für das Deutschland-Ticket in die Hand genommen und zudem die Regionalisierungsmittel erhöht, sagte Wissing im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nun müssten die Länder bei den Verkehrsverbünden und den Vertriebskosten sparen. Er empfehle, "jetzt mutig weiter voranzugehen und den Flickenteppich der Verkehrsverbünde effektiv neu zu ordnen". Der ÖPNV müsse im Angebot besser werden und gleichzeitig unnötige Kosten vermeiden. Alleine die Vertriebskosten für ÖPNV-Tickets beliefen sich auf zwei Milliarden Euro. Das müsse sich ändern.
Das Deutschlandticket gilt seit Mai und ermöglicht zum Preis von 49 Euro im Monat bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Die bisherige Finanzierungsregelung sieht vor, dass bis zum Jahr 2025 1,5 Milliarden Euro vom Bund getragen werden. Die 16 Länder sollen ebenfalls 1,5 Milliarden Euro dafür zur Verfügung stellen. Mögliche Mehrkosten übernimmt in diesem Jahr noch der Bund; für die Zeit danach ist diese Frage aber ungeklärt.