Austritt der TUI verringert Einfluss des DRV auf die Politik
Der Austritt der TUI aus dem DRV bewegt auch dessen Ehrenpräsidenten. "Die Entwicklung schmerzt mich sehr", so Klaus Laepple (Foto) im Gespräch mit Reise vor9. Laepple urteilt: "Der DRV ist durch den Austritt der TUI beschädigt, vor allem in Bezug auf den Stellenwert in Richtung der Politik."
BTW
Klaus Laepple ist Ehrenpräsident des DRV
Der Touristikkonzern aus Hannover verlässt zum Jahresende den Deutschen Reiseverband (DRV), heißt es überraschend am Freitag vergangener Woche.
"Natürlich wird der DRV den Austritt überleben, aber die Frage ist wie", formuliert Klaus Laepple seine Einschätzung und Stimmung. Sicher sei schon jetzt, dass der Einfluss des DRV Richtung Politik leiden werde. "Die Entwicklung bleibt der Politik ja nicht verborgen, wenn der Marktführer den Verband verlässt", so Laepple, der den Reiseverband ab dem Jahr 2000 für ein Jahrzehnt als Präsident geleitet hatte.
Nicht nur in Berlin sei der Schaden groß, sondern auch im Ausland. "Die TUI unterhält in Brüssel ein eigenes Büro, der DRV nicht. Das sagt eigentlich schon alles", findet der ehemalige DRV-Präsident. Nicht unerheblich sei aber auch der finanzielle Schaden durch die fehlende Mitgliedsbeiträge, ebenso wie die fehlende Kompetenz bei der Ausschussarbeit durch den Austritt der TUI.
Die Forderung der TUI nach einer Neuausrichtung des DRV kann Laepple prinzipiell nachvollziehen. "Der DRV muss sich wieder um die wirklichen Probleme der Branche kümmern", urteilt Laepple. Jedoch warnt Laepple davor, jetzt einseitig DRV-Präsident Norbert Fiebig die Verantwortung für die Entwicklung zuzuschieben. "Auch andere handelnde Personen im DRV sollten sich hinterfragen", empfiehlt Laepple.
Pascal Brückmann