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20. Juli 2023 | 13:29 Uhr
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ASR und DZG wollen Lanze für den Auslandstourismus brechen

Mit Hilfe einer Meta-Studie wollen der Mittelstandsverband ASR und die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) die "enorme Bedeutung des Outbound-Tourismus für die globale Wertschöpfung" unterstreichen. Angesichts einer "zunehmend kritischen Betrachtung durch Gesellschaft und Politik" soll die Untersuchung Argumente liefern.

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ASR und DZG sehen den Outbound-Tourismus zu unrecht in der Kritik

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Autor der Analyse, die Argumente zugunsten des Auslandstourismus liefern will, ist Alexander Dingeldey, Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Die Initiatoren der Studie haben ein zentrales Problem verortet: Die Politik habe vor allem Inlands- und Inbound-Tourismus im Fokus, während dem Outbound-Tourismus vielfach mit Kritik begegnet werde – unter anderem in puncto Umwelt.

Dem soll die Erhebung etwas entgegensetzen: Tatsächlich trage der Outgoing-Tourismus "nur" rund acht Prozent zu den weltweiten Emissionen bei, während er gleichzeitig knapp elf Prozent Anteil an der global wirtschaftlichen Wertschöpfung habe. Die Politik verkenne oft die "überaus positiven Aspekte des Outbound-Tourismus", glaubt ASR-Präsidentin Anke Budde. Dabei habe nicht zuletzt die Pandemie gezeigt, wie schmerzhaft das Ausbleiben internationaler Gäste die Urlaubsländer getroffen habe – wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial.

Ökonomische und ökologische Aspekte

So trage die Tourismus-Branche erheblich zur ökonomischen Stabilität im Ausland bei, befördere Völkerverständigung und helfe, Flüchtlingsbewegungen zu reduzieren. Allein deutsche Reisende gäben rund 80 Milliarden Euro pro Jahr im Ausland aus. Insbesondere ärmere Staaten würden davon massiv profitieren. "Selbst in europäischen Ländern sind die Einnahmen aus dem internationalen Fremdenverkehr alles andere als eine Nebeneinkunft, so etwa in Kroatien oder im benachbarten Österreich", sagt DZG-Vorstandssprecher Marcel Klinge.

Darüber hinaus habe der Outbound-Tourismus, der von Deutschland ausgeht, noch wesentlich mehr positive Auswirkungen – so etwa beim Naturschutz in Form von Nationalparks oder dem Erhalt der Tierwelt, so Klinge weiter. "Wer die Attraktivität von Flora und Fauna sowie deren Anziehungskraft auf Gäste erkennt, wird sicher einmal mehr überlegen, ob er deren Zerstörung riskiert", vermutet Dingeldey. "Wir sehen das beispielsweise in Afrika, wo der Safari-Tourismus deutlich Anteil daran hat, Wilderei zu bekämpfen."

Branche hat Aufgaben zu erledigen

Klar sei bei allen positiven Effekten allerdings auch: Um nachhaltig zu sein, müsse die Branche weiterhin ihre Hausaufgaben machen. Große Bedeutung komme etwa einer soliden Auslastungssteuerung zu. So sinke der Fußabdruck eines Passagierfluges automatisch mit steigender Auslastung. Hier seien die Airlines von Tag zu Tag „erfolgreicher“ unterwegs. „Die Zeiten halbvoller Flüge sind längst vorbei“, so Dingeldey. Ob das der Preis der vielen Flugplanänderungen ist, lässt er offen.

Essenziell sei auch, welcher Anteil der Wertschöpfung durch den Tourismus im jeweiligen Zielgebiet bleibe, unterstreicht die Studie. Als positives Beispiel könnten etwa Resorts gewertet werden, deren Mitarbeiter größtenteils aus der unmittelbaren Umgebung stammten und die ihre Lebensmittel und Getränke überwiegend aus dem direkten Umfeld bezöhen. "Je mehr von jedem Euro im jeweiligen Urlaubsland bleibt, desto sozialer und nachhaltiger präsentiert sich eine Reiseform", so Budde. In den vergangenen Jahren sei das Bewusstsein für Regionalität "auf allen Ebenen weiter gestiegen", glaubt die ASR-Chefin.

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