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7. Juni 2019 | 07:00 Uhr
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Trumps Kuba-Boykott trifft 800.000 Kreuzfahrtgäste

Das geht aus Zahlen des Kreuzfahrtverbandes Clia hervor. Nachdem US-Präsident Donald Trump Kreuzfahrten in den Karibikstaat kurzerhand für illegal erklärt hat, müssen die US-Gesellschaften ihre Routen ändern.

Der Schritt treffe die Reedereien plötzlich und ohne Vorwarnung, teilt Clia mit. Sämtliche Buchungen seien unter einer anderslautenden vorherigen Regelung erfolgt. Clia bedauere die Auswirkungen der Maßnahme, die sich „völlig außerhalb unserer Kontrolle“ befinde, auf die Passagiere. Auch kurzfristig bevorstehende Anläufe auf die Zuckerrohrinsel mussten gestrichen werden. Betroffenen Kunden bietet etwa Royal Caribbean ein kostenloses Rücktrittsrecht sowie 50 Prozent Rabatt auf die nächste Kreuzfahrt an. Als erste europäische Kreuzfahrtgesellschaft hat MSC Cruises einen Änderung der Routen der „Armonia“ angekündigt, die statt Havanna nun Ziele in Florida, Mexiko oder auf den Cayman Islands anlaufen soll.

US-Präsident Trump dreht mit seinem neuen Schritt das Rad der Entspannungspolitik zwischen den USA und Kuba, die sein Vorgänger Barack Obama betrieben hatte, noch entschlossener zurück als bisher. Zuvor hatte er bereits die allgemeinen Bedingungen für legale Reisen von US-Bürgern nach Kuba verschärft und außerdem den dritten Abschnitt des sogenannten Helms-Burton Acts erstmalig in Kraft gesetzt. Dieser ermöglicht es US-Bürgern, die während der Revolution von 1959 aus US-Sicht enteignet wurden, vor US-Gerichten Entschädigungsklagen anzustrengen.

Christian Schmicke

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