Erneut flächendeckender Stromausfall in Kuba
Am frühen Mittwochmorgen ist in Kuba erneut das gesamte Stromnetz zusammengebrochen. Ausgelöst wurde der landesweite Blackout, weil das größte Kraftwerk des Landes in der Nacht heruntergefahren werden musste, was den Netzzusammenbruch auslöste.
Pascal Brückmann
Das Capitolio in Havanna, Wahrzeichen der kubanischen Hauptstadt
Bereits im Oktober war im gesamten Land für drei Tage am Stück der Strom ausgefallen, vor einem guten Monat dann sorgte der Tropensturm Rafael ebenfalls für eine nahezu landesweite Unterbrechung der Stromversorgung.
Die Stromausfälle sind in erster Linie für die Bevölkerung eine Katastrophe, zusätzlich belasten sie den ohnehin schwachen Tourismussektor. Zwar verfügen die meisten Hotels über Notstromaggregaten, doch trotzdem kommt es auch für Touristen zu Einschränkungen. Teilweise gibt es kein Wasser. Tankstellen, öffentliche Einrichtungen und Restaurants sind außer Betrieb. Im Oktober waren die meisten Reiseveranstalter gezwungen, ihre Rundreisen zu unterbrechen. Das Auswärtige Amt rät Urlaubern inzwischen in einem aktualisierten Reisehinweis dazu, Reisen nach Kuba "umsichtig vorzubereiten und die Notwendigkeit der Reise sorgsam zu prüfen".
In Havanna konnte im Altstadtzentrum im Laufe des Tages der Strom wieder hergestellt werden, wie Touristen vor Ort berichteten. Die ölbefeuerten Kraftwerke Kubas gelten als völlig veraltet und sind inzwischen sehr störanfällig. Zudem herrscht durch den Rückgang der Öl-Importe aus Russland, Venezuela und Mexiko permanente Treibstoffknappheit in dem kommunistischen Inselstaat.
Pascal Brückmann