Neustart nach dem Feuer auf Kangaroo Island
Zwei Jahre nach den schlimmen Buschbränden ist Grün auf Kangaroo Island wieder die dominierende Farbe. Die Natur hat die Zeit sehr gut genutzt, um sich zu erholen. Auch die Tierwelt auf Kangaroo Island hat nichts an Attraktivität eingebüßt.
Die schweren Feuer hinterließen 1.500 Quadratkilometer verkohlte Pflanzen und rußigen Boden, rund ein Drittel der Insel wurde zerstört. Mehr als 2.000 Quadratkilometer blieben aber von den Flammen verschont, und zwei Jahre nach der Katastrophe ist wieder alles gut. Nahezu alle Einrichtungen und Attraktionen können wieder besucht werden, im Flinders Chase Nationalpark und entlang der Seal Bay entstehen derzeit Neubauten und werden die Besucherzentren renoviert, um Touristen ein erstklassiges Besuchserlebnis zu ermöglichen.
Die mit einer Fläche von 4.400 Quadratkilometern drittgrößte Insel Australiens ist Heimat einer vielfältigen und zu großen Teilen endemischen Tier- und Pflanzenwelt – Tiere wie das Kangaroo Island Kangaroo oder die niedlichen Schmalfuß-Beutelmäuse gibt es nur hier. Sie müssen aufgrund der Insellage keine eingeschleppten Fressfeinde fürchten und können sich in aller Seelenruhe ausbreiten.
In der Regel bewegen sich die Tiere auf der Insel frei. Nicht umsonst nennt sich die Insel marketingwirksam Zoo ohne Zäune, was den Charakter aber tatsächlich treffend beschreibt. Beispielsweise im westlich gelegenen Flinders Chase Nationalpark. Der durch die Buschbrände stark in Mitleidenschaft gezogene Park ist wieder renaturiert und bietet Unmengen von Koalas, Kängurus oder Kurzschnabeligeln wieder den gewohnten und mit Eukalyptus dicht bewachsenen Lebensraum.
Staunen vor 500 Millionen Jahren alten Felsformationen
Die Remarkable Rocks auf Kangaroo Island sind für einige Wow-Effekte gut
Im Südwesten des Parks, direkt am Meer, stehen auch zwei der bekanntesten Attraktionen von Kangaroo Island wieder den Besuchern offen: Die von der Erosion in 500 Millionen Jahren zu surrealen Formen umgestalteten Granitfelsen der Remarkable Rocks sollten aufgrund der täglichen Besuchermassen frühmorgens oder abends besucht werden – auch, um grandiose Fotos von Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu schießen.
Oder der Admirals Arch, eines von 27 geologischen Monumenten des Eilands. Auch hier arbeitete sich die Erosion ab und schuf in Jahrmillionen diese eine Naturbucht überspannende Felsbrücke mit herabhängenden Stalaktiten, unter der sich regelmäßig Robben sonnen und ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Zwischen Mai und Oktober lohnt es sich dagegen, von der Aussichtsplattform am Admirals Arch aufs Meer hinauszuschauen und riesige Walfamilien auf dem Weg zu ihren Futterplätzen zu beobachten.
Guides wissen am besten, wo die Tiere zu finden sind
Kangaroo Island ist zwar verglichen mit dem australischen Kontinent eher klein – aber angesichts einer vergleichbaren Größe wie Long Island in New York oder Bali zu groß, um sie nur an einem Tag erkunden zu wollen. Für Reisende, die nur zu einer kurzen Stippvisite zu Kangaroo Island aufbrechen, wird deswegen eine geführte Tour mit Kangaroo Island Odysseys oder Exceptional Kangaroo Island empfohlen. Deren Guides und Ranger kennen die besten Orte, wo man die vielfältige Tierwelt aus nächster Nähe beobachten kann.
Exceptional Kangaroo Island bietet beispielsweise eine dreitägige Tour zum Thema Naturschutz und Wildtier-Erhalt an, die von der deutschsprachigen Expertin Peggy Rismiller geleitet wird, einer Fachfrau für Kängurus und Kurzschnabeligel. Möglich ist auch ein Ausflug mit Kangaroo Marine Island Adventures, um Informationen über das visuelle Erkennungssystem für Delfin-Bewegungen zu erhalten.
Weitere besondere Erlebnisse vor Ort bietet beispielsweise der Kangaroo Island Wildlife Park, der das Zuhause von über 150 einheimischen südaustralischen Tierarten ist und über 1.000 Tiere beherbergt. Hier findet man alles vom niedlichen Koala bis zu einer großen Varianz von Vögeln. Hier kann man Kängurus und Wallabys mit der Hand füttern und mit Koalas knuddeln.
Die versteckt gelegene und nur durch ein Tunnelsystem erreichbare Stokes Bay ist ein weiterer Geheimtipp. Sie beherbergt einen von Kangaroo Islands schönsten Stränden, fantastische Panoramen und einen natürlichen Felsenpool.
Sven Schneider
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