Traumstraße durch die Wildnis: die Carretera Austral
Die Carretera Austral verbindet Chiles Zentralregion mit Patagonien und führt durch Nationalparks, Gletscherzonen oder Fjorde. Ein Roadtrip über die 1.200 Kilometer lange Straße ist ein echtes Abenteuer, dass man mit Allradler, Motorrad oder dem Mountainbike unternehmen kann.
Eines der letzten großen Abenteuer des südamerikanischen Kontinents ist ein Roadtrip auf der Fernstraße Carretera Austral. Sie verbindet das im Süden der Zentralregion liegende Seengebiet mit Patagonien und ist ein Mammutprojekt der chilenischen Regierung. Sie verläuft auf 1.200 Kilometern von Puerto Montt bis zum Örtchen Villa O'Higgins. Der Bau der Straße war angesichts mehrerer Fjorde Gletscher und Berge schwierig. Die Carretera Austral mäandert an manchen Stellen, mehrere Teilstücke sind nur mit Fähren zu bewältigen.
Offroad-fähige Fahrzeuge sind von Vorteil
Die Carretera Austral wird gerne im Rahmen eines Roadtrips befahren. Am besten eignen sich dafür entweder geländegängige Allrad-Fahrzeuge oder robuste Motorräder, denn nicht jeder Bereich ist asphaltiert. Aber auch Radler mit einem Mountainbike nehmen die Tour auf sich.
Wer sich auf eine Reise auf der Carretera Austral begibt, bekommt einige der majestätischsten Landschaften Chile geboten. Direkt der erste Abschnitt zwischen Puerto Montt und Chaitén führt durch den Pumalín-Nationalpark, wo man im Schatten von fast 3.000 Jahre alten Bäumen fährt, Gletscher quert, die beiden Vulkane Michimauda und Chaitén sieht und zahlreiche Outdoor-Sportarten wie Kayaking, Klettern, Canyoning, Reiten oder Wandern unternehmen kann. Von Chaitén aus werden Touren zum dampfenden Krater des Vulkans angeboten, auch kommt man von hier mit einer Fähre zum Chiloé-Archipel.
Entlang der Route liegen mehrere Nationalparks
Der weitere Abschnitt in südlicher Richtung führt über mehrere Flüsse und durch dichte Regenwälder. Ortschaften gibt es kaum, Menschen sind ebenfalls rar. Im auf der Route liegenden Queulat-Nationalpark befinden sich Attraktionen der Hängegletscher Ventisquero Colgante sowie Lagunen, Wasserfälle oder Thermalquellen.
Ab der Stadt Coyhaique beginnt ein asphaltierter Anstieg auf den Ibañez-Pass, den mit 1.200 Meter höchsten Punkt der Straße. Hinunter geht es in vielen Serpentinen, und bald erreichen Reisende den größten See Chiles, den Lago General Carrera. Der See bietet Attraktionen wie die Marmorhöhlen bei Rio Tranquilo, die Straße hat viele Kurven, und man kann den nahen Nationalpark Laguna San Rafael besuchen.
Auf dem Weg zum bisherigen Endpunkt Villa O'Higgins, einem kleinen Fischerdörfchen, passiert man noch Highlights wie den schiffbaren Palena-Fluss, in dem Angler bis zu 15 Kilo schwere Chinook-Lachse fangen können. Auch das Städtchen Tortel überrascht: Die Häuser sind über insgesamt fast acht Kilometer Holzstege auf dem Wasser miteinander verbunden, ein starkes Panorama mit Fjorden im Vorder- und hohen Bergen im Hintergrund.
Am Lago O'Higgins endet die Carretera Austral, in der Stadt Villa O'Higgins. Hier eröffnen sich zahlreiche Trekking-Möglichkeiten, ausgewiesene und teils mehrtägige Routen führen entlang von Fjorden und Gletschern, auch Bootstouren über die Seenlandschaft bieten sich an.
Wer sich auf einen Roadtrip über die Carretera Austral begibt, sollte klug packen. Proviant und Sprit können angesichts der dünnen Besiedelung der durchfahrenen Region knapp werden.
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