Humanoide Roboter können das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen verbessern, wie das dreijährige Projekt "Robust" in Pflegeheimen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zeigt. Die Roboter motivierten die Bewohner zur Bewegung, sorgten für Unterhaltung und wirkten sich positiv auf die psychische Verfassung aus. Das Projekt wurde vom Verband der Ersatzkassen mit initiiert und von der Fachhochschule Kiel wissenschaftlich begleitet.

Das chinesische Unternehmen Pudu Robotics hat den halb-humanoiden Serviceroboter Flash Bot Arm entwickelt, der aus einem menschenähnlichen Oberkörper auf einem fahrbaren Untersatz besteht. Räder statt Beine machen die Produktion deutlich günstiger. Er soll in Hotels vor allem Gäste auf ihren Zimmern beliefern. Die Reichweite seiner Arme beträgt zwei Meter und die Kommunikation mit ihm ist in natürlicher Sprache und mit Gesten möglich. Heise

In der Rehaklinik Zihlschlacht im Schweizer Kanton Thurgau unterstützen die Roboter Lia und Lio das Pflegepersonal bei einfachen Tätigkeiten wie Botengängen oder dem Verteilen von Zeitungen. Der Roboter kann den Patienten auch eine Flasche Wasser ans Bett reichen. Nach Angaben der Schweizer Firma F&P Robotics sollen die Roboter das Pflegepersonal entlasten, aber nicht ersetzen. Insgesamt sind bisher 30 der Roboter im Einsatz, auch in deutschen Pflegeheimen. Derzeit wird daran gearbeitet, dass die Roboter in naher Zukunft auch selbstständig Aufzüge bedienen können. Schweizer Illustrierte

In Terminal 1 des Flughafens von Barcelona hat das Unternehmen Areas das erste robotisierte Restaurant an einem Airport eingeweiht. Im "Self" arbeiten Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) zusammen, sechs Bestellungen gleichzeitig sind möglich. Bestellvorgang und Bezahlen geschieht an Selbstbedienungsterminals, ein Roboterarm bereitet sie zu. Möglich sind Kaffee-Spezialitäten, Sandwiches, Salate, Poke Bowls, Backwaren und Desserts. FVW

Das Seniorenzentrum der evangelischen Heimstiftung in Mannheim-Rheinau setzt seit einem Jahr einen "sozialen Roboter" ein und zieht eine gemischte Bilanz. Zwar kann der Roboter dank Künstlicher Intelligenz sprechen, Gedichte oder Witze erzählen, was bei einigen Bewohnern gut ankommt. Aber nicht bei allen, und auch das Personal ist skeptisch. So muss er bei jedem Einsatz von Teammitgliedern betreut werden, die ihn mangels Gehfähigkeit transportieren müssen und dies eher als zusätzliche Arbeit empfinden. Tagesschau

Die meisten Pflegekräfte sehen Roboter als technisches Hilfsmittel, das sie bei der Arbeit unterstützt. Doch was passiert, wenn die Roboter, die zum Einsatz kommen, immer menschenähnlicher werden, Trost spenden und Witze machen? Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt eine Forschungsgruppe der Universität Trier. Zunächst geht es den Forschern wie allen in der Wissenschaft um Differenzierung, weshalb sie zunächst zwischen dem Assistenz-, Monitoring- und Companion-Roboter unterscheiden. Rechtsdepesche

Roboter können menschliche Aufgaben übernehmen, etwa an Medikamente erinnern, oder etwas Schweres tragen, aber Interaktion zwischen Menschen nicht ersetzen, sagt Katharina Weitz vom Fraunhofer-Institut Berlin im Interview. "Einfach mal einen Roboter zu kaufen, das halte ich nicht für zielführend. Am Ende hat man viel Geld ausgegeben, ist frustriert, weil der Roboter kaum genutzt wird und in der Ecke verstaubt." Vorher sollte klar sein, wie ein Roboter in die Arbeitsabläufe der eigenen Einrichtung integriert werden soll, damit er Entlastung bringt. Caretrialog

In der Pflege sind Roboter ein vieldiskutiertes Thema. Mehrere befinden sich bereits im Einsatz. Der Roboter Hollie beispielsweise kann Patienten beim Gehen stützen oder ihren Rollstuhl über den Flur schieben. Die Roboterpuppe Ruby wiederum unterhält demenzkranke Patienten und erinnert sie an Therapietermine. Laut Caritas-Präsident Peter Neher könne der Einsatz von Robotern allerdings nur funktionieren, wenn sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegekräfte dies wollten. Allgäuer Zeitung

Das Augustinum hat den Pflegeroboter "Robody" eine Woche lang in einer Münchener Seniorenresidenz getestet. Der Roboter, der von Pflegekräften ferngesteuert wird, soll bei Betreuung und Pflege im eigenen Zuhause unterstützen. Erste Erfahrungen zeigen Potenzial, aber auch Verbesserungsbedarf in der Technik, so Augustinum-Bewohnerin Marianne Hege (Foto).

Ein neues Forschungsprojekt mit Wissenschaftlern der Universitäten aus Trier und dem niederländischen Eindhoven will über Interviews mit Pflegenden die Einsatzmöglichkeiten von Robotik ausloten. Bislang gibt es nur einige Pilotprojekte in diesem Bereich, bei denen Patienten unter anderem von Robotern unterhalten werden. Werden technische Probleme ausgeräumt, könnten Roboter auch bei heiklen Aufgaben wie der Medikamentengabe oder der Körperwäsche unterstützen.