Junge Reiseprofis blicken bei Aldiana hinter die Kulissen
Zehn junge Reiseprofis waren Ende Juni mit Flugpartner Eurowings Discover, dem Young TIC, Aldiana und Reise vor9 bei der Young Talent Work Experience 2022 unterwegs, um hinter die Kulissen des Arbeitsalltags in einem Premium-Club zu schauen. Reise vor9 hat mit zweien von Ihnen über ihre Erfahrungen gesprochen. Ihr Urteil: viel spannender als erwartet.
Kathrin Kamrath ist Studentin an der Hochschule Heilbronn und arbeitet als Werkstudentin beim Start-up Beyond Bookings. Bettina Brink studiert an der Fachhochschule Südwestfalen, arbeitet für die Touristeninformation Horn-Bad Meinberg und engagiert sich nebenbei im Bereich Reisen für Menschen mit Handicap. Im Gespräch mit Reise vor9 berichten beide, dass ihnen die Woche tiefe, bisweilen unerwartete Einblicke in das Club-Arbeitsleben verschaffte.
Auf dem Programm der jungen Reiseprofis standen vier Praktikumstage im Aldiana Fuerteventura, an denen sie in die Bereiche F&B, Housekeeping und Frontoffice sowie in die Tätigkeit eines General Managers hineinschnupperten.
Knochenjob und Komplexität
Zu dem im Fachjargon mit Housekeeping bezeichneten Bereich, der im Kern die Reinigung und Pflege der Zimmer und öffentlichen Bereiche umfasst, brachten Kamrath und Brink ihre große Bewunderung für die in der Regel 30 Jahre älteren Aldiana-Mitarbeiterinnen und ihre Leistung zum Ausdruck. Das sei ein echter Knochenjob, berichteten sie aus ihrer Erfahrung. Gleichwohl hatten sie den Eindruck, dass die Angestellten ihre Arbeit gerne machten und von den Kollegen im Club dafür die notwendige Wertschätzung erhielten.
Der Gastronomie-Bereich beeindruckte beide durch seine große Komplexität, da vom Einkauf bis zur Ausgabe viele Akteure aufeinander abgestimmt agieren müssen. So sei im Einkauf bisweilen Kreativität geplant, weil nicht selten Engpässe bei Lieferanten langfristige Planungen zunichte machten. Dank der Kreativität der F&B-Manager und ihrer Mitarbeiter bemerkten die Gäste davon aber nichts, betonen Kamrath und Brink. "Bar und Büffets waren mega", beschreibt Kamrath ihre kulinarische Erfahrung.
Gästefragen und Improvisation
Im Front-Office, also an der Rezeption und Gästebetreuung, fiel den Reiseprofis die große Fülle der Anliegen auf, die die die Gäste an das Personal herantragen. Oft sei es um Orientierungsfragen oder kleinere Probleme wie defekte Zimmerkarten gegangen, die Frage, wann der Transferbus kommt oder wann der Flug geht, wann Ausflüge stattfinden und was sie kosten. Die Fragen seien sehr vielseitig, wiederholten sich dann nach einer Weile aber doch oft, berichtet Brink. Die wohl am häufigsten gestellte Frage habe sich um die Essenszeiten gedreht, sagt sie schmunzelnd.
Am meisten beeindruckt hat die Aldiana-Hospitantinnen der Tag mit der stellvertretenden General Managerin des Aldiana Fuerteventura, Isabel Merkel. Die habe den Überblick über alles, sagen beide nicht ohne Bewunderung. Eine Tour durch die Anlage mit der Vizechefin dauere deutlich länger als gedacht, sagt Kamrath. Auf dem Weg würden ständig neue Themen an sie herangetragen, mit denen sie sich auseinandersetze. "In dem Job sind Überblick und Flexibilität gefragt", so die Touristikerin.
Teilnehmer der Young Talent Work Experience mit Bettina Brink (2.v.r.) und Isabel Merkel (3.v.r.)
Kontakt auf Augenhöhe
Aufgefallen ist den beiden Nachwuchstouristikerinnen, dass im Aldiana Fuerteventura ein guter Teamgeist und große Hilfsbereitschaft über alle Hierarchie-Ebenen hinweg geherrscht habe. "Ich hatte den Eindruck, dass die Leute gegenseitig am persönlichen Wohlergehen der Kollegen interessiert sind", formuliert es Brink. Interessant fanden beide, dass alle Mitarbeiter an einem Tag in der Woche in der Gastronomie aushelfen – sei es bei der Essensausgabe, am Eisstand oder am Tresen. Das unterstreiche den Geist, der unter den Mitarbeitern herrsche, betont Kamrath. "Alle sind auf Augenhöhe", findet auch Brink.
Beide Nachwuchstouristikerinnen hatten vor der Young Talent Work Experience keine Ambitionen, beruflich in der Hotellerie aktiv zu werden, sagen sie im Gespräch. Der Blick hinter die Kulissen habe sie aber positiv beeindruckt. Die Lockerheit im Umgang unter den Mitarbeitern und mit den Gästen sei für sie eine neue Erfahrung gewesen, sagt Brink, die in ihrem Nebenjob schon häufig Kontakt mit der Hotellerie hatte.
Auch Kamrath, die nach eigenen Worten in ihrem aktuellen Job als Werkstudentin beim Start-up Beyond Bookings ein hohes Maß an Freiheit, Flexibilität und Wertschätzung erlebt, würde einen Job in dieser Sparte nicht mehr ausschließen. "Du musst zwar arbeiten, wenn andere frei haben; dafür hast Du aber am Montag und Dienstag frei", habe ihr Aldiana-Managerin Merkel erklärt. Auch an schönen Orten zu arbeiten, sei nicht zu verachten. "Für eine Weile könnte ich mir das schon vorstellen", sagt sie.
Christian Schmicke
Ein kurzes Video zum Event, gedreht von Young TIC Trendscout Alexander Holst, gibt es hier