Indische Airline Vistara fliegt weiter unter eigenem Label
Obwohl der Gesellschafter Tata Group im Januar den Konkurrenten Air India übernommen hat, bleibt Vistara als Joint Venture von Tata und Singapore Airlines weiter unabhängig. Das internationale Geschäft der Airline, die unter anderem Delhi und Frankfurt verbindet, soll wachsen, so CEO Vinod Kannan (Foto). Reise vor9
"Vistara wird weiterhin als unabhängige Einheit agieren; beide Muttergesellschaften bleiben unseren Wachstums- und Investitionsplänen verpflichtet", erklärt die Airline auf Anfrage von Reise vor9. Aktuell erwirtschaftet die Fluggesellschaft rund ein Viertel ihres Umsatzes im internationalen Geschäft; der Rest wird im hart umkämpften indischen Inlandsmarkt generiert.
Vistara fliegt derzeit neun international Ziele an, darunter Frankfurt. Auf dem Flugplan stehen zudem 30 Inlandsziele in Indien. Die internationalen Ambitionen sind noch ziemlich jung. Erst im August 2019 startete Vistara zu Auslandsflügen. Die Corona-Pandemie habe den Ausbau des internationalen Geschäfts verlangsamt, so Kannan. Dennoch habe man Verbindungen nach London-Heathrow, Dhaka, Doha, Frankfurt, Sharjah, Malé und Paris etablieren und Flüge nach Dubai, Singapur, Kathmandu and Colombo wieder aufnehmen können. Eine Stärke von Vistara sei die Konzentration auf Nonstop-Flüge, erklärt der Airline-Chef.
Flotte soll wachsen
Die aktuelle Flotte von rund 50 Maschinen soll bis 2023 auf 70 wachsen. Vistara werde neue Destinationen in das Netzwerk integrieren, sobald dies möglich sei, so der CEO. Ein Hindernis sei dabei der aktuelle Auslieferungsstopp für Boeings Langstreckenmaschine 787.
Vistara hatte die Verbindung zwischen Delhi und Frankfurt im Februar 2021 im Rahmen eines “Air-Bubble”-Agreements aufgenommen. Die Auslastung auf den Flügen, die drei Mal pro Woche stattfinden, sei “ermutigend”, teilt die Airline auf Anfrage mit. “Wir prüfen jede Möglichkeit, die Verbindung auszubauen”, so Kannan gegenüber Reise vor9.
Christian Schmicke