Beds and More soll Reisebüros unabhängiger machen
Das neue Schmetterling-System für Nur-Hotel-Buchungen will im stationären Vertrieb mit einem weltweiten Angebot von gut 1,5 Millionen Unterkünften, leichter Bedienbarkeit und frei einstellbaren Provisionssätzen punkten. Sämtliche Mitglieder der QTA-Kooperationen haben auf Beds and More Zugriff.
70 Bettenbanken seien an die Plattform angebunden, sagt Mario Klemm, der das Projekt bei der Schmetterling-Kooperation verantwortet; darunter auch weltweite Player wie Expedia, Booking oder Hotelbeds. "Unser Ziel war es, das gesamte Spektrum der weltweiten Hotellerie schnell und unkompliziert buchbar zu machen", sagt er.
Die Mitte Juni ausgerollte Plattform funktioniere stabil und zuverlässig, berichtet Klemm. An Details, etwa bei der Suche, werde ständig gefeilt – das Gros der Verbesserungen gehe aus Anregungen der Nutzer hervor. Andere Modifikationen seien der aktuellen Situation geschuldet. So sei etwa die Frist für kostenlose Stornierungen von ursprünglich vier auf zwei Wochen vor der Anreise verkürzt worden.
Flexible Provision
Wie bei Buchungsportalen im B2C-Bereich können Reisebüros auch bei Beds and More anhand zahlreicher Kriterien suchen und die Ergebnisse sortieren lassen. Dabei werden ihnen Nettopreise angezeigt, auf die sie ihre gewünschte Marge aufschlagen können. Der Kunde sieht am Ende den Gesamtpreis inklusive der Reisebüromarge. Als Standard sind zehn Prozent Provision eingestellt, doch den Satz kann das Reisebüro je nach eigenem Arbeitsaufwand und vermuteter Preissensibilität des Kunden individuell festlegen.
Sämtliche Reiseunterlagen bekommen die Kunden von den Reiseverkäufern ausgehändigt, auch das Inkasso läuft über die Agentur. Nur auf ausdrücklichen Wunsch sende man den Kunden die Unterlagen direkt zu, die Kommunikation erfolge im Regelfall zwischen dem Kunden und der Agentur. Für Notfälle gebe es aber ein Servicecenter, mit dem der Kunde direkt in Kontakt treten könne, sagt Klemm.
Auf Augenhöhe mit Online-Portalen
Das Interesse der Reisebüros an der veranstalterunabhängigen Hotelbuchungslösung sei groß, berichtet Klemm. Das Buchungsvolumen halte sich wegen der Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie natürlich in Grenzen; im Vordergrund stehe die Nachfrage für Ziele im Nahbereich, also innerhalb Deutschlands und in den Nachbarländern. Doch wenn sich die Rahmenbedingungen wieder normalisierten, werde das Buchungstool, das es dem stationären Vertrieb ermögliche, sich gegen die Konkurrenz der großen Online- und Direktvermarkter zu behaupten, kräftigen Aufwind erfahren, ist Hotellerie-Experte Klemm sicher.
Christian Schmicke
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