Amadeus will Plattform mit NDC-Content ausbauen
Noch ist die Zahl der Airlines, die den Datenstandard auf der Amadeus Travel Platform nutzen, sehr überschaubar. Dasselbe gilt für die Zahl der Reisebüros, die damit arbeiten. Doch der IT-Anbieter ist entschlossen, die Weiterentwicklung schnell voranzutreiben.
Der NDC-Datenstandard, der unter anderem die Sichtbarkeit und Buchbarkeit von Zusatzleistungen verbessert, wird bislang von den Fluggesellschaften vorwiegend auf deren Direktvertriebskanälen genutzt. Damit benötigen Reisebüros eine direkte Schnittstelle, um an sämtliche Tarife zu gelangen und um die zusätzlichen Gebühren, die Airlines seit einigen Jahren dem Vertrieb über GDS aufbürden, zu umgehen. Das ist umständlich, weshalb Reisebüroorganisationen ihrerseits immer häufiger mit IT-Systemen arbeiten, die die Direktschnittstellen zu den Carriern bündeln.
Nun will Amadeus Anbieter und Vertrieb zurück ins Boot holen und lockt dabei ebenfalls mit den Möglichkeiten der "New Distribution Capbility". Bislang stellen lediglich American Airlines und Singapur Airlines ihre Tarife und andere Airline-Produkte auf der Vertriebsplattform im neuen Datenformat zur Verfügung; Qantas, Air France und KLM sind im Rahmen von Pilotprojekten dabei. Bis zum Jahresende sollen mit Finnair, United, Japan Airlines, Cathay Pacific, British Airways und Iberia sechs weitere Kandidaten dazustoßen.
Auch bei den angeschlossenen Reisebüros ist noch Luft nach oben. Aktuell greifen rund 2.000 Reisebüros in 40 Ländern, vorwiegend in Europa und Asien, auf den NDC-Content von Amadeus zu. Bis Ende des Jahres soll deren Anzahl kräftig wachsen. Deshalb will der GDS-Anbieter den Datenstandard in den kommenden Monaten auch in Nord- und Südamerika, in weiten Teilen Afrikas sowie im Nahen Osten für seine Reisebüro-Partner zugänglich machen.