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2. März 2020 | 15:48 Uhr
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Was Firmen für die Umweltbilanz von Geschäftsreisen tun

Jedes dritte große Unternehmen in Deutschland hat bereits Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes getroffen, fast 40 Prozent planen dies zu tun, so eine Analyse des Geschäftsreiseverbandes VDR. Im Mittelpunkt stehen mehr Telefon-, Web- und Videokonferenzen sowie grundsätzlich Reduzierungen der Reisen.

Business Traveller

Auf innerdeutschen Strecken auf die Bahn umsteigen wollen 53 Prozent der Unternehmen

99 Prozent der vom VDR befragten Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern machen von den technischen Möglichkeiten zur Abhaltung von Konferenzen ohne Reisen schon Gebrauch, hat der Verband ermittelt. Fast zwei Drittel reduzieren die Anzahl der Geschäftsreisen, ein weiteres Viertel plant eine Reduzierung. Der Wechsel vom Flugzeug auf die Bahn bei innerdeutschen Reisen spielt immerhin für 53 Prozent der Unternehmen schon eine Rolle, weitere 35 Prozent bereiten den Umstieg nach eigenen Angaben vor.

Deutlich weniger populär sind dagegen Maßnahmen, die Geld kosten. CO2-Kompensation betreiben immerhin schon 37 Prozent der Unternehmen die bevorzugte Buchung von E-Mietwagen setzen aber lediglich sechs Prozent um. Ebenso wenige Firmen setzen bereits auf die Buchung von Unterkünften, die sich nachweislich um Nachhaltigkeit bemühen. Acht Prozent nutzen die Incentives von Firmenförderprogrammen zugunsten von Nachhaltigkeitsprojekten, drei Prozent wenden die Prämienpunkte aus Bonusprogrammen wie Miles & More dafür auf. Letzteres will der VDR im Rahmen eines Projektes vorantreiben.

Insgesamt stehen unter den kurzfristigen Prioritäten des Travel Managements weiterhin Kostenreduzierung (72%) und die Einhaltung der Reiserichtlinien (50%) im Vordergrund. Reisen nachhaltiger zu machen, spielt auf kurze Sicht nur für ein Drittel eine Rolle. Mittelfristig wollen sich immerhin 44 Prozent der Unternehmen für nachhaltigere Geschäftsreisen engagieren. Für nachhaltige Zusatzleistungen einen höheren Preis zu bezahlen, dazu sind allerdings lediglich 20 Prozent bereit.

Christian Schmicke

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