Warum der TUI-Chef trotz allem an einen guten Winter glaubt
Die Mehrheit der Bundesbürger wolle auch im kommenden Winter verreisen, erklärt TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert (Foto) auf der Basis einer von TUI in Auftrag gegebenen Blitzbefragung. Die Kunden suchten vor allem nach Rabatten und Budget-Sicherheit. Zudem hielten sich Preissteigerungen für den Winter noch in Grenzen.
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Den auslaufenden Sommer wertet Baumert trotz der Ärgernisse für Kunden wegen Wartezeiten an Airports und Flugplanänderungen als Erfolg. Der eigene Carrier Tuifly sei vergleichsweise stabil und pünktlich geflogen und viele TUI-Kapazitäten seien in der Hochsaison ausgebucht gewesen, berichtet er.
Kritischer ist da schon der Blick auf den kommenden Winter. Die allgemeine Inflation und massiv steigende Energiepreise treiben einerseits die Kosten von Airlines und Hoteliers in die Höhe und sorgen andererseits für große Löcher in den Geldbörsen der Kundschaft. Damit gerät das Thema Urlaub gleich von mehreren Seiten unter Druck.
Hoffnung auf anhaltende Reiselust
Doch Baumert glaubt nicht, dass die Kunden in nächster Zeit auf den Urlaub verzichten werden. Dabei stützt er sich auf eine von TUI in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov, laut der fast drei Viertel der Befragten im Winter verreisen wollen. Zwar sei es de facto unrealistisch, dass tatsächlich so viele Menschen in der traditionelle schwächeren Wintersaison verreisten, räumt er ein; aber die Grundaussage sei jedenfalls positiv.
Laut der Umfrage wollen 27 Prozent der Reisenden angesichts der aktuellen Situation verstärkt nach Schnäppchen Ausschau halten, jeder Fünfte will in All-Inclusive-Hotels absteigen und ebenfalls jeder Fünfte sucht nach Angeboten in günstigeren Urlaubsländern. Darauf habe TUI das Angebot zum Winter ausgerichtet, unterstreicht Baumert.
Fokus auf All-Inclusive und Schnäppchen
Bereits heute sei mehr als jede zweite TUI-Buchung im Winter eine All-Inclusive-Reise, Tendenz steigend, so der TUI-Deutschland-Chef. Ziele wie Ägypten, Tunesien, die Türkei oder die Kapverden böten über 90 Prozent All-Inclusive-Unterkünfte und könnten daher "deutlich profitieren"; das zeige bereits der Buchungsstart in den Winter. Auch die Kanarischen Inseln lägen als wichtigstes Winterziel weiterhin im Trend, sagt Baumert.
Trotz des höheren Anteils, den die gestiegenen Kerosinkosten dort ausmachen, glaubt Baumert auch an eine weitere Popularität wichtiger Fernreiseziele. "Destinationen wie die Malediven und die Dominikanische Republik, die während der Pandemie weitgehend bereisbar waren, sind auch weiterhin gefragt. Nachholbedarf erwarten wir vor allem für Ziele, die erst später wieder geöffnet haben, wie etwa Thailand und Südafrika, aber auch für die USA", erklärt er.
Frühbucher verzweifelt gesucht
Ungeachtet allgemeiner Preiserhöhungen und der Inflation werde es im Winter attraktive Angebote geben, betont der TUI-Deutschland-Chef. Die jetzige Inflation und die steigenden Energiepreise würden sich "nicht vollumfänglich auf die Preise auswirken", da viele Hotel- und Flugkontingente für Reisen im Winter 22/23 schon im Frühjahr verhandelt worden seien. Beliebte Ziele blieben daher preisstabil oder verzeichneten einen Preisanstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Viele Reisende nutzten aktuell die günstigen Angebote zum Saisonstart.
Wie nicht anders zu erwarten, wirbt Baumert für frühe Buchungen. Schließlich trifft der Trend zu kurzfristigen Reiseentscheidungen die Veranstalter gerade bei Risikokontingenten empfindlich. Bis zu 40 Prozent Ersparnis seien für Frühbucher drin, macht der TUI-Deutschland-Chef deutlich. Und natürlich lässt er sich auch das Thema Langzeiturlaub nicht entgehen: Überwintern unter südlicher Sonne werde für viele eine attraktive Alternative zum deutschen Winter sein, auch um im Süden bei warmen Temperaturen zu arbeiten, vermutet Baumert. Es geht also nicht nur um Rentner, die hohen Koste für die Heizung zu Hause ausweichen wollen. Für alle, die mobil arbeiten wollten, gebe es in den Unterkünften der TUI-Marken Zimmer mit Schreibtisch, Bürostuhl und Drucker.
Christian Schmicke