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22. Juni 2023 | 13:06 Uhr
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Verbraucherschützer rufen EU wegen Airline-Greenwashings an

Der Verbraucherschutzverbund BEUC und 23 Mitgliedsorganisationen aus 19 Ländern haben eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden (CPC) eingereicht. Darin prangern sie irreführende klimabezogene Behauptungen von 17 europäischen Fluggesellschaften an.

CO2

Airlines verbreiten irreführende Botschaften über ihren Klima-Fußabdruck, meint der BEUC

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Der BEUC, dem auch der Verbraucherzentrale Bundesverband angehört, fordert eine europaweite Untersuchung der Angelegenheit und verlangt, dass die betroffenen Fluggesellschaften "aufhören, Behauptungen aufzustellen, die bei den Verbrauchern den Eindruck erwecken, Fliegen sei nachhaltig“. Das sei "schlichtweg falsch", argumentieren sie, denn Fliegen sei nicht nachhaltig und werde es auch in naher Zukunft nicht werden. In Fällen, in denen die Fluggesellschaften den Verbrauchern aufgrund solcher irreführender Behauptungen die Zahlung zusätzlicher "grüner" Gebühren vorgeschlagen haben, sollten die Behörden die Fluggesellschaften auffordern, ihre Kunden zu entschädigen.

Als Beispiele für irreführende Praktiken nennen die Verbraucherverbände die Aussage, dass die Zahlung zusätzlicher Gutschriften die CO2-Emissionen eines Fluges ausgleichen, neutralisieren oder kompensieren könne. Die sei "sachlich falsch, da der Klimanutzen von Kompensationsmaßnahmen höchst ungewiss ist, während der durch die CO2-Emissionen von Flugreisen verursachte Schaden sicher ist", heißt es in einer Mitteilung.

Keine kurzfristige Chance auf ausreichend SAF 

Auch der Ansatz eines höheren Beitrags zur Entwicklung von "nachhaltigen Flugkraftstoffen" (SAF) durch freiwillige Zahlungen führe in die Irre, so die Organisation. Diese Kraftstoffe seien noch nicht marktreif, und die kürzlich verabschiedeten EU-Rechtsvorschriften setzten sehr niedrige Ziele für den Anteil dieser Kraftstoffe im Kraftstoffmix der Flugzeuge. Das bedeute, dass SAFs "bis zu ihrer massiven Verfügbarkeit - über das Ende der 2030er Jahre hinaus - bestenfalls einen geringen Anteil in den Kerosintanks der Flugzeuge ausmachen" könnten.

Die Behauptung, dass Flugreisen "nachhaltig", "verantwortungsvoll" und "grün" sein könnten, sei irreführend, erklären die Verfasser der Beschwerde zusammenfassen. Keine der vom Luftfahrtsektor angewandten Strategien sei derzeit in der Lage, Treibhausgasemissionen zu verhindern. Es sei „wichtig, diese Behauptungen zu stoppen, da der Luftverkehr weiter zunehmen wird und die Emissionen in den kommenden Jahren weiter steigen werden“.

Christian Schmicke

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