TUI will trotz FTI-Marktaustritt Preise stabil halten
"Die Preise bleiben trotz FTI-Pleite stabil, die Anbieter in den Zielen wollen ihre Betten schnell wieder füllen", sagt Stefan Baumert (Foto), Deutschland-Chef der TUI. Die Nachfrage von Kunden abgesagter Reisen bei TUI sei groß, obwohl viele Player versuchten, sich ein "Stück vom Kuchen zu sichern".

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TUI-Geschäftsführer Stefan Baumert erklärt, wie TUI im Zuge der FTI-Insolvenz Kontingente aufstockt
Die FTI-Pleite laufe geregelter ab, als es noch bei Thomas Cook der Fall war, stellt TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert fest. Der Deutsche Reisesicherungs Fonds (DRSF) habe auch TUI beauftragt, rund 10.000 Kunden aus dem Urlaub zurückzuholen, etwa von den Balearen. Nur hier und da habe es für Urlauber Probleme mit Hoteliers vor Ort gegeben, die den DRSF nicht kennen und Angst um ihr Geld hatten. "Am Montag haben wir die letzten FTI-Reisenden zurückgeholt", berichtet Baumert, der das Aus des Konkurrenten bedauert. "Wir kennen die FTI-Kollegen seit vielen Jahren. Es ist tragisch und bewegend, dass es dazu kommen musste."
TUI wolle die Ex-FTI-Kunden und auch die Hotelpartner in den Zielgebieten langfristig für sich gewinnen, manche sogar exklusiv. "Vor allem in der Türkei und in Ägypten haben wir als erster Veranstalter Gespräche mit Tourismusminsterien, Verbänden und Partnern aufgenommen und uns zusätzliche Betten gesichert", sagt Geschäftsführer Baumert. Der Veranstalter hat im Zuge der FTI-Insolvenz seine Kapazitäten bereits um 300.000 Plätze ausgebaut. Aufgrund der Nachfrage habe TUI primär auf den Balearen und Kanaren sowie in der Türkei und Ägypten die Kontingente stark erhöht. Den stärksten Zuwachs habe es in der Türkei gegeben. "Dort sind deutlich mehr als 100.000 der 300.000 Plätze hingegangen", sagt Baumert.
Mallorca bleibt top, Bulgarien kommt zurück
Bei den Zielgebieten hat Mallorca weiter die Nase vorn. Dahinter folgt Antalya sowie Kreta, Rhodos und Kos. Ein Comeback hat im Sommer 2024 insbesondere Bulgarien erlebt, das Tuifly direkt ab Hannover anfliegt. "Auch Newcomer Albanien wird immer mehr gebucht", stellt Baumert fest. Lieblingsziele bei Autoreisen sind Italien, Deutschland, Österreich, Kroatien und Polen. Aufsteiger sind Schweden, Norwegen und Montenegro.
Zudem geht TUI bei den Top-Zielen in die Saisonverlängerung bis November. Es gibt 15.000 zusätzliche Plätze für Kreta, Rhodos, Kos, Antalya, Dalaman und Djerba auf Tuifly-Maschinen. Neu dabei im Programm sind etwa die früheren FTI-Häuser Club Paradiso im ägyptischen El Gouna und das Victoria Resort Hotel in der Türkei.
Sabine Schreiber-Berger