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30. August 2023 | 11:00 Uhr
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TUI und RTK beenden gegenseitige Beteiligungen

Als Konsequenz aus der unerlaubten Weitergabe von TUI-Buchungsdaten an FTI durch die RTK-Zentrale verkauft TUI ihren 25,1-prozentigen Anteil an der RTK an deren Mutter Raiffeisen Touristik Group (RTG). Außerdem übernimmt TUI alle Anteile an der Kooperation TUI Travel Star von RTK.

Datenaffäre

TUI und RTK haben sich über Streitpunkte im Datenskandal verständigt

Was sich zuletzt immer deutlicher als wahrscheinlichster Lösungsweg im Streit um die Datenaffäre herauskristallisierte, ist nun offiziell: TUI und RTK lösen ihre gegenseitigen Verflechtungen, die sich aus der Gesellschafterrolle von TUI bei RTK und aus dem Betrieb der Reisebürokooperation TUI Travel Star im Joint Venture ergeben hatten. TUI betreibt die Kooperation dann in Eigenregie und steigt aus dem RT-Verbund aus.

Aufklärung lässt weiter auf sich warten

Die Vereinbarung stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts, heißt es in einer Mitteilung. Teil der Verständigung seien außerdem "strukturelle und organisatorische Anpassungen bei RTK" sowie die Abgabe einer Unterlassungserklärung. RTK verpflichte sich darin, TUI-Buchungsdaten künftig nur noch vertragskonform zu verwenden. Zudem erhalte TUI "im Verlauf der weiteren Aufklärung alle relevanten Informationen zu den Vorgängen rund um die Datenweitergabe".

Laut TUI-Vertriebschef Benjamin Jacobi seien "herausfordernde, aber gleichzeitig auch lösungsorientierte Gespräche", geführt worden, um "den Reisebüropartnern Klarheit zu verschaffen und Planungssicherheit zu geben". Dieses Ziel sei nun erreicht. TUI plane aktuell keine Veränderungen am Geschäftsmodell von TUI Travel Star, versichert Peter Wittmann, Direktor Quellmarktvertrieb der TUI Deutschland. Die Kooperation werde eine "Heimat für TUI-nahe Reisebüroinhaber bleiben, mit allen Freiheiten, ihr eigenes Geschäft zu gestalten". Es bestehe ein Interesse von Reisebüroinhabern, sich künftig als Gesellschaftern an TUI Travel Star zu beteiligen, so Wittmann weiter. Gemeinsam mit dem Beirat werde man „prüfen, wie wir das ermöglichen können“.

Auszahlung von Incentives über RTK-Zentrale 

Die bereits im Mai zugesagte Auszahlung der Incentives durch den Veranstalter TUI für das Geschäftsjahr 2022/23 an die Reisebüros werde über die RTK-Zentrale erfolgen, teilt der Konzern mit. TUI werde der RTK zudem bis zum Ende des touristischen Geschäftsjahres 2025 eine neue Rahmenvereinbarung anbieten. Ob die Konditionen dann so bleiben wie sie bisher waren, darf allerdings bezweifelt werden. 

RTK-Chef Thomas Bösl glaubt, die nunmehr gefundene Lösung sei "eine Win-win-win-Situation für die RTK-Büros, RTG und TUI". Die Einigung biete "eine tragfähige Basis, um den Blick nach vorn zu richten und die Partnerschaft zwischen der TUI Deutschland und der RTK zukunftsorientiert fortzusetzen". Gleichzeitig sei nun die Gesellschafterstruktur geklärt, um "die Weiterentwicklung der RTK mit voller Kraft anzugehen".

Christian Schmicke

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