TUI nach neun Monaten immer noch mit einer Milliarde Verlust
Der scheidende Konzernchef Fritz Joussen (Foto) sieht TUI zwar "zurück in der Gewinnspur", davon sind die Zahlen aber noch weit entfernt. Für die ersten neun Monate weist die TUI Group einen Konzernverlust von mehr als einer Milliarde Euro aus. Vergangenes Jahr war es allerdings mehr als doppelt so viel.

TUI Group
TUI-CEO Fritz Joussen sieht den Konzern zurück in der Gewinnspur
"Die Zahlen nach neun Monaten bestätigen die Trends und unsere Erwartungen für 2022", sagt Joussen bei der Vorlage der aktuellen Zahlen. "Wir erleben einen starken Reise-Sommer. TUI ist gesichert sowie wirtschaftlich und operativ zurück auf Kurs, wenn ich am 30. September den Vorstandsvorsitz an Sebastian Ebel übergebe".
Tatsächlich kam das Geschäft im dritten Quartal (1. April bis 30. Juni) zurück. Der Umsatz versiebenfachte sich fast im Vergleich zu 2021. Doch selbst das reichte nicht, um den Konzern in die Gewinnzone zu bringen. Für die drei Monate weist TUI einen Konzernverlust von 330 Millionen Euro aus. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres (1. Oktober bis 30. Juni) steht bei einem Umsatz von fast neun Milliarden Euro ein Konzernverlust von über einer Milliarde in den Büchern. Ein großer Brocken sind die Finanzaufwendungen mit mehr als 400 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist noch immer mit 190 Millionen Euro negativ.
Sebastian Ebel, Finanzvorstand und designierter CEO der TUI Group, gibt sich dennoch optimistisch: "Obwohl der gesamte europäische Flugsektor weiter mit Herausforderungen zu kämpfen hat, haben wir unser Geschäft mit deutlich steigender Nachfrage erfolgreich hochgefahren und ein gutes drittes Geschäftsquartal erzielt." Der Reise-Sommer der TUI werde stark, mit Kapazitäten nahezu auf dem Vor-Krisen Niveau 2019, so Ebel. "Wir erwarten ein signifikant positives bereinigtes EBIT für das Gesamtjahr."