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31. Juli 2023 | 12:31 Uhr
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TUI-Chef fordert einheitliche Pflichten zur Kunden-Fürsorge

Nach den Waldbränden auf der Insel Rhodos fordert Tui-Chef Sebastian Ebel (Foto) eine einheitliche gesetzliche Verpflichtung für Reiseanbieter zur Evakuierung ihrer Kunden bei Naturkatastrophen. "Zum Schutz der Urlauber wäre eine einheitliche EU-Regelung notwendig", sagte er der Bild am Sonntag.

Ebel Sebastian

Der TUI-Chef fordert, manche Reiseanbieter bei Katastrophen stärker in die Pflicht zu nehmen

50 bis 60 Prozent der Reisenden hätten diese Absicherung aktuell nicht, so Ebel. TUI habe vergangene Woche mit Sonderflügen Hunderte Individual-Urlauber kostenlos nach Hause geflogen. Hotel-Plattformen, Flugbörsen und Online-Vermittler hätten nahezu keinerlei Pflichten, sich bei Krisen um die Urlauber zu kümmern – im Gegensatz zu Pauschalreiseanbietern. 8.000 Tui-Gäste hätten ihre Hotels verlassen müssen, rund die Hälfte davon sei auf Rhodos in anderen Hotels und Unterkünften untergekommen, die andere Hälfte sei auf regulären Flügen oder in Sondermaschinen nach Hause gebracht worden, so Ebel.

Um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen, war Ebel vergangene Woche nach Rhodos gereist. Aus der aktuellen Katastrophe habe der Konzern Lehren ziehen können. Auf Rhodos habe TUI bei 80 Prozent der Kunden gewusst, wo sie sich befanden und wie sie zu erreichen waren. Bei den restlichen 20 Prozent sei dies nicht genau klar gewesen. Das wolle TUI verbessern und im kommenden Jahr ein freiwilliges Web-Tracking von Handydaten anbieten, das sie in Notfällen aktivieren könnten.

Insgesamt befänden sich 16.000 TUI-Urlauber auf der Insel, darunter rund ein Drittel Deutsche, erklärte Ebel weiter. Man würde "den Menschen auf Rhodos noch mehr Schaden zufügen, wenn jetzt nach den Waldbränden keine Touristen mehr kämen", erklärt der TUI-CEO, dessen Konzern seit dem Wochenende wieder eigene Gäste dorthin fliegt. Der Tourismus stehe für mehr als 90 Prozent der Wirtschaftsleistung von Rhodos. Ohne die Einnahmen aus dem Tourismus könnten die Zerstörungen, die die Waldbrände angerichtet hätten, nicht repariert werden.

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