Schauinsland steigt erneut bei Sundair ein
Der Veranstalter hat die Anteilsmehrheit bei der Airline Sundair übernommen. Auch bei der kroatischen Schwesterfluggesellschaft Fly Air 41 wird Schauinsland Mehrheitsgesellschafter. "Wir glauben an die beiden Marken und möchten sie künftig noch stärker im Markt etablieren", sagt Firmenchef Gerald Kassner (Foto).
Schauinsland war 2016 schon einmal mit einer 50-prozentigen Beteiligung bei dem damals noch jungen Ferienflieger eingestiegen. Im Herbst 2020, als sich die Airline angesichts der Corona-Krise in ein Schutzschirmverfahren flüchtete, trennte sich der Duisburger Veranstalter von seinen Anteilen.
Nun erfolgt also ein erneutes Engagement, diesmal als Mehrheitsgesellschafter. "Wir übernehmen deshalb mehr Verantwortung und stärken damit auch unsere eigene Position im Markt", kommentiert Kassner den Deal. Mit dem Einstieg bei Sundair und der kroatischen Schwesterfluggesellschaft Fly Air 41 könne man sich mehr Kapazitäten im Markt sichern, schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren und Synergieeffekte bei der gemeinsamen Flugplanung nutzen, erklärt er.
Mehr Stabilität und Flexibilität
Eine Rolle mag für die nun wieder engere Bindung auch die Tatsache spielen, dass es bei den Airlines vor allem im Ferienfluggeschäft bis heute immer wieder zu Flugstreichungen und Flugplanänderungen kommt. Dagegen sind Veranstalter bei Fremd-Airlines weitgehend machtlos. Zugleich werden sie aber mit hohem Zusatzaufwand und Unzufriedenheit bei der Kundschaft konfrontiert. Eine eigene Airline kann also für mehr Stabilität im Flugbetrieb sorgen – vorausgesetzt, diese ist selbst stabil unterwegs.
Zudem kann der Veranstalter seine Flugkapazitäten für die bevorzugten Destinationen besser lenken. „Künftig haben wir die Möglichkeit, bei Bedarf auch Nischenmärkte stärker zu bedienen“, sagt Kassner. Die bestehenden Veranstalterkooperationen sowie die Linienflüge der Sundair würden weiter wie gewohnt fortgeführt, betont er. Sundair und Fly Air 41 betreiben insgesamt neun Flugzeuge.
Christian Schmicke