Reiserechtler vermutet Preisanstieg wegen Sicherungsfonds
Aufgrund der hohen Kosten, die auf Reiseveranstalter zur Absicherung eingenommener Kundengelder beim Reisesicherungsfonds zukommen, könnten Pauschalreisen im Vergleich zu touristischen Einzelleistungen zu teuer werden, sagt Ernst Führich.
Die größte Schwachstelle des Fonds sei die zusätzliche Belastung für die Reiseveranstalter, da die Kassen durch die Coronakrise leer seien, so der Jurist gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Diese müssen sieben Jahre mindestens ein Prozent des Nettojahresumsatzes in den Fonds einzahlen. Die ersten Jahre der Aufbauphase hält Führich daher für „mehr als kritisch“. Die hohen Kosten für den Fonds würden "zwangsläufig auf die Reisepreise umgelegt", vermutet er. Damit drohe "die Gefahr, dass Pauschalreisen als Paket mit mindestens zwei Reiseleistungen wie Flug und Unterkunft im Vergleich zu Reiseeinzelleistungen zu teuer werden".
Aus Verbrauchersicht sei es "immer noch skandalös", dass weder Berlin noch Brüssel eine Absicherung der im Voraus zu leistenden Flugpreiszahlungen schafften, obwohl durch Corona künftige Pleiten von Airlines drohten, legt Führich nach. Zudem seien auch reine Hotelunterkünfte und Ferienwohnungen keine Pauschalreisen und damit nicht abgesichert.