Reisebüroprofis vermissen Möglichkeiten, die Welt zu sehen
70 Prozent der Reisebüromitarbeiter schätzen an ihrem Job die Möglichkeit, auf Reisen die Welt zu entdecken. Jedenfalls im Prinzip. Denn in der Praxis hapert es oft an den Möglichkeiten, wie eine aktuelle Umfrage von Reise vor9 zeigt.
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Für 70 Prozent der befragten Reisebüroprofis ist die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, eine wichtige Triebfeder für ihren Job. Das ist ein Ergebnis einer Reise-vor9-Umfrage, an der rund 700 Touristiker teilnahmen. Häufig bleibt die Gelegenheit zu reisen allerdings hinter den Erwartungen der Befragten zurück. Hohe Arbeitsbelastung und eine dünne Personaldecke machen Famtrips und Inforeisen offenbar nicht selten unmöglich.
Im Kommentar einer Umfrageteilnehmerin heißt es: "Die schönen Inforeisen in die Ferne macht meist mein Chef. Eine Woche Infourlaub gibt es im Jahr, wenn ich mehrere machen möchte dann muss ich dafür Urlaub nehmen." Das sei kontraproduktiv, denn jede Reise sei auch Weiterbildung: "Das was ich gesehen habe, kann ich auch an den Mann bringen", erläutert die Reiseverkäuferin. "Bei unserem mageren Gehalt, das im Osten oft nur dem Mindestlohn entspricht, kann ich teure zusätzliche Inforeisen auch nicht finanzieren", fügt sie hinzu.
"Gehalt reicht nicht, um die Welt zu erkunden"
Der Kommentar ist einer von vielen, die das Dilemma beschreiben. "Leider gibt es kaum noch Möglichkeiten auf Inforeisen oder Vergünstigungen, obwohl man viel besser empfehlen kann, was man auch persönlich kennt. Das Gehalt reicht nicht aus um die Welt zu erkunden", schreibt ein weiterer Reiseprofi.
Das Lockmittel der "Möglichkeiten, die Welt zu sehen" sei "nur noch eine leere Hülse“, urteilt ein anderer Umfrageteilnehmer: "Keine Peps mehr, unattraktive Inforeisen. Die Bezahlung ist auch nach Corona ein Witz. Jede Lebensmitteleinzelhandelskauffrau verdient mehr." Möglichkeiten, die Welt zu sehen, gebe es "sicher nicht angestellt im Reisebüro einer großen Kette", erklärt eine weitere Reise-vor9-Leserin.
Mit der häufig offenbar unzureichenden "Versorgung" der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Info- und Famtrips geht der Branche ein wichtiges Argument verloren, mit dem sie qualifizierte Arbeitskräfte für sich begeistern könnte. Einer, der das erkannt hat, ist Reisebüroinhaber Aron Stiefvater. Er schickt seine Mitarbeiter regelmäßig auf Reisen und veranstaltete jüngst für alle Azubis seiner sechs Reisebüros einen fünftägigen Event-Trip nach Kreta – „obwohl wir natürlich wissen, dass uns dann in den entsprechenden Zeiträumen zehn Menschen fehlen“, wie er betont. „Der Effekt ist riesig und wir planen jetzt schon die nächste Reise“, erzählt Stiefvater im Reise vor9 Podcast. „Wir müssen die Vorteile unserer Branche zelebrieren.“ Die Weihnachtsfeier des Unternehmens findet übrigens im Robinson Club Arosa statt.
Christian Schmicke
Den aktuellen Reise vor9 Podcast mit Aron Stiefvater finden Sie hier:
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