Hohes Buchungsvolumen für den Winter
Das Buchungsaufkommen im deutschen Urlaubsreisemarkt hält sich nach Zahlen der Marktforscher von Travel Data + Analytics (TDA) auf hohem Niveau und übertrifft sowohl das Vorjahr als auch das Vergleichsjahr 2019. Unter anderem verzeichnet die Wintersaison einen kräftigen Buchungsschub.
Viele Bundesbürger buchten im September 2023 kurzfristig noch Herbsturlaube und fast jeder vierte Umsatzeuro sei bereits der Buchung von Sommerurlauben im kommenden Jahr geschuldet, so TDA. Die Umsätze für die anstehende Wintersaison klettern gegenüber dem Vormonat um zwei Prozent-punkte auf ein Plus von acht Prozent zum Vor-Corona-Niveau. Die noch laufende Sommersaison legt zum Vormonat um einen Prozentpunkt auf ein Umsatzplus von zwölf Prozent zu.
Das kurzfristig gebuchte Urlaubsaufkommen im September fiel zwar nicht mehr ganz so stark aus wie im Vorjahr, war aber immer noch überdurchschnittlich hoch: 40 Prozent des Monatsumsatzes entfiel auf die Buchung von Herbsturlauben, der Löwenanteil davon (27%) auf die Herbstferien im Oktober. Mit dem überdurchschnittlich hohen Kurzfristanteil kann sich die kumulierte Bilanz der noch laufenden Sommersaison laut TDA erneut verbessern: Gegenüber dem Vor-Corona-Sommer 2019 weise sie jetzt ein Umsatzplus in Höhe von zwölf Prozent auf, zum Vorjahressommer bleibe das Plus bei 15 Prozent, so die Bilanz.
Fernreisen nähern sich früherem Umsatzniveau
Für die neue Wintersaison nähern sich Fernreisen ihrem früheren Umsatzniveau (-5%), die Kreuzfahrten übertrafen es bereits deutlich (+12%). Bei den Fernreisen sind es laut TDA einzelne Destinationen wie Kuba oder Australien, die gegenüber früheren Jahren noch hinterherhinken und die Bilanz drücken. Insgesamt stimme die Nachfrage im deutschen Markt zuversichtlich, fasst TDA zusammen.
Einen Buchungsmonat vor Beginn der neuen Wintersaison ist die Hälfte des Umsatzvolumens der vergangenen Wintersaison bereits erreicht, zum Winter 2018/19 beträgt der „Füllstand“ 48 Prozent. Dieser Wert spreche für eine zunehmende Normalisierung im Urlaubsreisegeschäft – ebenso wie die Rückkehr der Frühbucher: Annähernd jeder vierte, im September gebuchte Umsatzeuro entfalle bereits auf die Sommersaison kommenden Jahres oder noch spätere Reisezeitpunkte.
Weiter mehr Umsatz bei weniger Reisenden
Gemessen am Umsatz steht die neue Wintersaison zum Buchungsstand per Ende September bei einem Plus von acht Prozent im Vergleich zur Wintersaison 2018/19 – zwei Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Die hoch zweistelligen Umsatzzuwächse zum Vorjahr (+53%), die der anfänglichen Buchungszurückhaltung der Urlauber im vergangenen Jahr geschuldet seien, würden jetzt voraussichtlich von Monat zu Monat weiter abschmelzen, vermuten die Marktforscher.
Dass die inflationsbedingt gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht ohne Einfluss auf das Urlaubsreisegeschäft bleiben, dokumentiert indes die Anzahl gebuchter Personen, die gegenüber dem Vor-Corona-Niveau sowohl für die Wintersaison (-17%) als auch für die noch laufende Sommersaison (-13%) im Rückstand liegt.