Starke Bilanz der Sommersaison und viele Frühbuchungen
Rund 15 Milliarden Euro haben die Bundesbürger nach Zahlen von Travel Data + Analytics (TDA) für den diesjährigen, über Reiseveranstalter organisierten Sommerurlaub ausgegeben. Das sei ein neuer Rekordwert, so die Marktforscher.
Damit ende die Sommersaison 2024 zum Buchungsstand per Ende Oktober 2024 mit einem Umsatzplus von zehn Prozent zum Vorjahr, teilt TDA mit. Das gesamte Touristikjahr inklusive der vergangenen Wintersaison 2023/2024 schließe mit einem Plus von zwölf Prozent ab. Die abgelaufene Sommersaison 2024 trage zum Jahresergebnis 70 Prozent des Umsatzes bei. Der neue Winter 2024/2025 hat laut der Analyse zum Start in die Reisesaison am 1. November bereits 60 Prozent des Umsatzes der vorherigen Wintersaison erreicht. Als "herausragend" bezeichnet TDA das Frühbucheraufkommen für Sommerurlaub im kommenden Jahr.
Zahl der Reisenden noch unter 2019
Neben dem Umsatz nahm im Sommer auch die Zahl der für Veranstalterreisen gebuchten Personen zu; allerdings lediglich um drei Prozent. Damit liegt die Gästezahl um neun Prozent unter der des Jahres 2019 – bei gleichzeitig um 24 Prozent höheren Urlaubsumsätzen gegenüber der Sommersaison 2019. Preissteigerungen spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Rückkehr kostspieligerer Urlaubsformen wie Fernreisen und das "allgemein positive Ausgabeverhalten", wenn es um den Urlaub gehe. Der Rückstand bei den gebuchten Personen verweise allerdings auch darauf, dass es unverändert Haushalte gebe, die angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten beim Urlaub Abstriche machen müssten.
Ein weiterer Trend, der sich verfestige sei der immer höhere Anteil von Online-Buchungen, so TDA. Umsatzanteilig seien 40 Prozent der diesjährigen Sommerurlaube 2024 auf klassischen Reiseportalen gebucht worden – mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 19 Prozent zum Vorjahressommer. Im Sommer 2019 habe der Online-Anteil erst bei 33 Prozent gelegen; mit weniger als der Hälfte des Umsatzvolumens.
Hoher Anteil frühzeitiger Buchungen
Im Buchungsmonat Oktober ging laut TDA nahezu jeder zweite Umsatz-Euro im Reisevertrieb auf das Konto von Sommerurlaub im kommenden Jahr. Damit hätten die frühen Buchungen umsatzanteilig um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt. Dass sich das Interesse der Urlauber jetzt schon so stark auf den Sommer 2025 richte, gehe allerdings teilweise zu Lasten der angelaufenen Wintersaison. 41 Prozent des Monatsumsatzes seien im Oktober auf anstehende Winterurlaube entfallen, zwei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr und neun Prozentpunkte weniger als zu Vorkrisenzeiten im Oktober 2019. Allerdings habe auch die aktuelle Wintersaison schon von einem starken Frühbucheraufkommen profitiert und zehre davon. Kumuliert weise der Winter aktuell noch ein Umsatzplus von 16 Prozent im Vorjahresvergleich auf. Zum Vormonat sei der Vorsprung um zwei Prozentpunkte abgeschmolzen.
Christian Schmicke