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5. August 2024 | 12:55 Uhr
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ECTAA fordert Priorisierung der Touristik durch die EU

Der Europäische Verband der Reisebüros und Reiseveranstalter (ECTAA) hat die neu zusammengesetzte Europäische Kommission aufgefordert, den wirtschaftlichen Beitrag des Tourismus anzuerkennen und ihm bei der Politikgestaltung mehr Priorität einzuräumen.

Europa-Flagge

Der wirtschaftliche Beitrag der Reisebranche wird nach Auffassung der ECTAA nicht ausreichend gewürdigt

Dazu veröffentlichte ECTAA ein Manifest für politische Entscheidungsträger, in dem sie betont, dass Reiseberater eine wichtige Rolle für Verbraucher spielen – sowohl im Freizeit- als auch im Geschäftsverkehr. Sie böten Auswahl und Transparenz und seien die zentrale Anlaufstelle für Reisearrangements.

Der Verband betont, dass Reisebüros und Reiseveranstalter sich zu fachkundigen Experten in einem komplexen Reisesystem entwickelt hätten und eine wichtige Rolle dabei spielen könnten, das Verhalten und die Einstellung zu nachhaltigeren Formen des Tourismus zu beeinflussen. Dabei seien sie allerdings als Reiseberater durch einen "nicht wettbewerbsfähigen Markt und die Marktdominanz von Leistungsträgern" eingeschränkt, was Bedenken hinsichtlich der Gewährleistung von Wahlmöglichkeiten und Transparenz für Verbraucher aufwerfe – insbesondere beim Verkauf von Flügen.

Insolvenzschutz für Airlines statt Anzahlungsbegrenzungen

Die ECTAA fordert politische Entscheidungsträger in der EU auf, Beschränkungen für Vorauszahlungen in einer Überarbeitung der EU-Pauschalreiserichtlinie zu vermeiden und stattdessen einen Schutz bei Ausfall einer Fluggesellschaft einzuführen. Sie betont, dass Fluggesellschaften aktuell nicht verpflichtet sind, Garantien oder anderen Schutz für gestrandete Passagiere zu gewähren, wenn sie ihren Betrieb einstellen. Das führe zu einem Wettbewerbsnachteil der Veranstalter gegenüber Fluggesellschaften.

Der Verband unterstreicht zudem die Bedeutung der Nachhaltigkeit für den langfristigen Erfolg des Tourismussektors und fordert die Schaffung eines eigenen Budgets für den Tourismus, um in den nachhaltigen Wandel zu investieren. Zudem spricht sie sich für die Einrichtung einer Task Force Tourismus durch das Europäische Parlament aus.

Vorrang bei politischen Entscheidungen

Insgesamt verlangt die ECTAA von EU-Entscheidungsträgern, dem Tourismus bei der politischen Entscheidungsfindung Vorrang einzuräumen, da der Sektor mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU erwirtschafte. Der Verband vertritt Reiseverbände in der gesamten EU, zu denen 80.000 Reisebüros und Reiseveranstalter gehören. Jährlich verkaufen sie 300 Millionen Flugtickets und 210 Millionen Pauschalreisen mit einem Gesamtumsatz von 197 Milliarden Euro.

Christian Schmicke

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