DTV kritisiert Budget-Kürzung für Deutschland-Tourismus
Die Bundesregierung wolle die Mittel für den Tourismus im Land um elf Millionen Euro zusammenstreichen, kritisiert Norbert Kunz (Foto), Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). Allein die DZT müsse laut dem aktuellen Entwurf eine Kürzung um zehn auf 34,5 Millionen Euro hinnehmen.
Die neue Bundesregierung wolle in ihrem Haushaltsentwurf für das laufende Jahr die Mittel für den Deutschlandtourismus absenken, kritisiert Kunz mit Blick auf die erste Lesung zum Haushalt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz am Donnerstag. Nur noch 1,62 Millionen Euro solle etwa der Haushaltstitel zur Leistungssteigerung im Tourismusgewerbe betragen. Das seien eine Million Euro weniger als 2021.
"Wir brauchen nicht weniger, sondern deutlich mehr Mittel für den Neustart des Deutschlandtourismus", so der DTV-Chef. Die Bundesregierung habe sich in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele zur Stärkung der Tourismusbranche gesetzt. Dazu gehöre insbesondere das Modernisierungsprogramm "Zukunft Tourismus" für Neu- und Wiedergründungen. Jetzt müssten den Worten auch Taten folgen, fordert Kunz.
"Stärkere Werbung dringend notwendig"
Deutschland brauche "gerade jetzt einen Schub für Innovationen, für Digitalisierung, für Qualitätssteigerung und für die nachhaltige Ausrichtung des Tourismus". Daher sei es "unverständlich, warum die Bundesregierung in dieser schwierigen Lage die Tourismusmittel um elf Millionen Euro absenken" wolle. Damit wäre ein Tourismus-Innovationsprogramm nicht finanzierbar, so der DTV-Geschäftsführer.
Auch die Mittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sollten um zehn Millionen Euro auf 34,5 Millionen Euro abgesenkt werden – "obwohl gerade jetzt eine stärke Werbung für das Reiseland Deutschland auf den Auslandsmärkten dringend notwendig wäre", wie Kunz anmerkt. Besonders im Städtetourismus fehlten weiterhin die Gäste aus dem Ausland. Nun sei "der Deutsche Bundestag gefordert, in den anstehenden Beratungen zum Bundeshaushalt die Mittel für den Deutschlandtourismus deutlich anzuheben".