Debatte um Rückvergütungen erhitzt Gemüter in Reisebüros
Knapp die Hälfte der Teilnehmer einer aktuellen Umfrage von Reise vor9 gibt an, häufig oder sehr häufig mit dem Thema Rabatte und Rückvergütungen konfrontiert zu werden. Gut zwei Drittel der Befragten lehnen es nach eigenen Angaben ab, entsprechenden Begehrlichkeiten der Kundschaft nachzukommen.

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Rabatte und Rückvergütungen im Vertrieb bleiben auf der Tagesordnung
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Das Thema ist alles andere als neu, aber nachdem es lange ruhig darum war, erregt es erneut die Gemüter im Reisebürovertrieb. Das zeigt nicht zuletzt die starke Beteiligung an der Reise-vor9-Umfrage: mehr als 700 Vertreter des stationären und mobilen Vertriebs wollten sich dazu äußern.
17 Prozent der Befragten erklären, dass sie im Arbeitsalltag sehr häufig mit dem Thema konfrontiert werden, weiteren 31 Prozent begegnet es eher häufig. 42 Prozent geben an, dass sie eher selten damit umgehen müssen. Nur für jedes zehnte Büro hat das Thema keine Bedeutung.
Mehrheit sieht gravierende wirtschaftliche Folgen fürs eigene Unternehmen
Indes berichten 63 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dem Vertrieb, dass sie dem Thema eine sehr gravierende oder eher bedeutende Dimension beimessen. Für 28 Prozent ist das Thema ökonomisch weniger, für neun Prozent gar nicht relevant.
Am häufigsten werden Reisebüros von Kunden mit Rabatten auf Online-Portalen konfrontiert; Berichten über Rabatte bei Konkurrenten aus dem lokalen Umfeld begegnen zwölf Prozent. Bei 23 Prozent geht es um Ermäßigungen branchenfremder Akteure wie beispielsweise Banken. Aus zahlreichen Kommentaren wird indes deutlich, dass ihnen alle drei Varianten regelmäßig im Alltag begegnen.
Fünf Prozent räumen aktive Arbeit mit Rabatten ein
Dass sie selbst regelmäßig mit Rabatten und Kickbacks arbeiten, räumen fünf Prozent der Umfrageteilnehmer ein. 68 Prozent erklären, sie wiesen Kunden, die nach Rabatten auf Kosten der eigenen Marge fragten, darauf hin, dass sie von der Provision leben und ihre Kosten decken müssten. Allerdings erklären 15 Prozent, dass sie bei Stammkunden oder wenn es um sehr teure Reisen geht, von der Regel, keine Rabatte zu geben, eine Ausnahme machen. Weitere zwölf Prozent versuchen, Kunden durch kostenlose Zusatzleistungen bei der Stange zu halten.
In den Kommentaren der teilnehmenden Reisebüros fallen auffällig häufig zwei Namen: Check 24 und Holidaycheck. Offenbar ist die Konfrontation mit deren Rabatten und Rückvergütungen für viele Reisebüros und mobile Reiseberater gelebter Alltag. In vielen Kommentaren werden auch Sparkassen und Banken als bekanntermaßen auf diesem Feld aktive Protagonisten genannt.
In anderen Kommentaren heißt es, Büros aus der nahen Umgebung lockten Kunden mit fünf bis sieben Prozent Rabatt, was mindestens der Hälfte der eigenen Vergütung entsprechen dürfte. Dabei scheinen sowohl sehr große als auch kleine Büros diese Praxis zu üben, wie Umfrageteilnehmer berichten.
"Das Thema nervt!"
Offenbar halten aber nicht alle Reiseprofis das Thema für relevant. "Das Thema nervt! Hört doch endlich auf mit dem Mist", schreibt ein Reiseprofi, der gleichwohl immerhin an der Umfrage teilgenommen hat. Aus seiner oder ihrer Beantwortung der Frage geht deutlich hervor, dass er oder sie dem Thema keinerlei Bedeutung beimisst.
Angesichts der starken Beteiligung an der Umfrage wird Reise vor9 in den kommenden Tagen weitere Details daraus preisgeben. In einer Folge unserer kleinen Serie wird es auch darum gehen, wie die Vertreter von Reiseveranstaltern auf die Thematik blicken.
Christian Schmicke