Bund verkauft Teil seiner Lufthansa-Beteiligung
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) will in den nächsten Wochen seinen Aktienanteil an Lufthansa um maximal ein Viertel auf 15 Prozent reduzieren. Damit werden bis zu 29,9 Millionen Lufthansa-Aktien wieder in den Markt gespült, die der Bund im Sommer 2020 gekauft hatte, um die Airline zu stabilisieren.
Für den Bund ist der Verkauf von Teilen der stillen Beteiligung ein gutes Geschäft, denn er erwarb die Aktien im Sommer 2020 für den Nennwert von je 2,56 Euro. Am Montagmittag lagen die Papiere bei 8.92 Euro. Zugleich bedeutet der Verkauf, dass der WSF die Möglichkeit, über eine Umwandlung der stillen Beteiligung eine Sperrminorität an dem Konzern zu erwerben, verliert.
Die direkte Beteiligung des Bundes an Lufthansa hatte 20 Prozent der Anteile betragen. Sie war mit einem Nennwert von 300 Millionen Euro der kleinere Teil der staatlichen Hilfen von bis zu sechs Milliarden Euro. Hinzu waren ein mittlerweile wieder zurückgezahlter KfW-Kredit sowie Staatshilfen aus Österreich, der Schweiz und Belgien gekommen. Insgesamt hätte Lufthansa damit auf rund neun Milliarden Euro zugreifen können.
Der Bund begründete den nun erfolgten Schritt mit der positiven Entwicklung des Unternehmens. Eine feindliche Übernahme, die mit der Möglichkeit zur Übernahme einer Sperrminorität verhindert werden sollte, dürfte nun nicht mehr drohen. Der Bund bleibe aber "wesentlicher Aktionär und werde die Stabilisierung weiterhin begleiten", heißt es.