Branchenstudie soll deutschen Reisevertrieb durchforsten
Die Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner hat eine Branchenstudie initiiert, die Aufschluss über Umfang und Struktur des Reisevertriebs in Deutschland geben soll. Sie werde „in enger Zusammenarbeit mit den Reisevertriebsorganisationen im deutschen Markt durchgeführt“, heißt es in einer Mitteilung.
Spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie gibt es kein zuverlässiges Datenmaterial mehr, das die Zahl und Struktur der Akteure im stationären und Online-Vertrieb, aber auch bei den mobilen Reiseverkäufern zusammenfasst. Einschätzungen zu den Auswirkungen wichtiger Faktoren, wie etwa der Corona-Pandemie, von Kriegen und Wirtschaftslage, des Fachkräftemangels und revolutionärer digitaler Entwicklungen wie dem Einsatz von KI bewegen sich regelmäßig auf dem Niveau von Spekulationen, weil der Markt bisher nicht systematisch erfasst wird.
Mehrstufige Analyse
Um dem deutschen Touristikmarkt Transparenz über Marktstrukturen und -veränderungen zu geben, startet die Unternehmensberatung nun eine Branchenstrukturanalyse, die mehrstufig aufgebaut ist. So werden für die Erfassung der Agenturinformationen die Daten der beteiligten Vertriebsorganisationen herangezogen und mittels einer direkten Onlinebefragung von Reiseagenturen ergänzt. Organisationen, die nicht an der Studie teilnehmen wollen, werden laut Markus Heller, dem geschäftsführenden Gesellschafter bei Dr. Fried & Partner, mittels Datenbankanalysen indirekt gemessen.
Mehr als drei Viertel des Vertriebsmarktes
Das Ergebnis der Studie ziele auf ein umfassendes Abbild des deutschen Reisevertriebsmarktes hinsichtlich seiner Strukturen und Volumina, erklärt Heller. Dafür würden beispielsweise Daten zu Organisationszugehörigkeiten, Mitarbeiterzahlen und Vertriebsschwerpunkten erfasst. Die repräsentative Branchenstudie werde "nach Maßgabe strenger Datenschutzrichtlinien und Wahrung von Anonymität durchgeführt". Mehr als drei Viertel des Reisevertriebsmarktes decke die Branchenstudie bereits ab.
Wenn die erste Erhebungsphase mit den Daten der Vertriebsorganisationen abgeschlossen ist, soll eine zweite Phase mit der Online-Befragung am Point-of-Sale starten.
Christian Schmicke