Best Reisen legt dieses Jahr um 100 Millionen Euro zu
Die Kooperation hat ihren Umsatz im auslaufenden Geschäftsjahr um acht Prozent oder 100 Millionen Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro gesteigert. Rund 40 Prozent trägt der langjährige Premiumpartner TUI dazu bei. Die Vorstände Frank Winkler (rechts) und Cornelius Meyer (links) sehen ihren Verbund gut aufgestellt.
Laut Winkler, der im Best-Vorstand für die Finanzen zuständig ist, liegt die Zahl der Mitglieder stabil bei 670. Man habe die Strategie von Wachstumsorientierung auf eine noch stärker an Qualität orientierte Herangehensweise umgestellt, ergänzt Meyer, der das Marketing verantwortet. Es gebe immer wieder Betriebseinstellungen, aber auch Zugänge. "Wenn neue Reisebüros zu uns stoßen wollen, müssen sie zu uns passen – im Hinblick auf die Umsätze, aber auch mit Blick auf ihre Ambitionen in Sachen Digitalisierung", erklärt Winkler.
Zu der gerade zu Ende gegangenen Jahrestagung der Kooperation im griechischen Kyllini, bei der das 25-jährige Bestehen der Premium-Partnerschaft mit TUI gefeiert wurde, kamen mehr als 300 Mitglieder aus den Reihen der Best-Reisen-Büros sowie 150 Vertreter von 90 Partnern und Leistungsträgern, außerdem rund 60 weitere Gäste, etwa aus der Politik und von Verbänden.
"Verlässlich, verbindlich, vermarktungsfähig"
Mit einem Durchschnittsumsatz von 2,5 Millionen Euro pro Agentur dürfte Best Reisen der umsatzstärkste Player in der Kooperationslandschaft sein. "Wir sind verlässlicher, verbindlicher und vermarktungsfähiger als andere Kooperationen", sagt Meyer gewohnt selbstbewusst und fügt gleich einen Seitenhieb hinzu, seriöser zu sein als andere sei inzwischen auch nicht mehr schwer: "Es ist doch schon bedenklich, was in so manchen Organisationen passiert und welcher Schaden der Touristik damit zugefügt wird." Die Bemerkung bezog sich auf die Datenaffäre um RTK und FTI, ohne dass der Best-Vorstand die Akteure benannte.
Zu den zentralen Projekten bei Best gehört das Digitalisierungsprojekt Connet, laut Meyer ein Schlüssel, um etwa Prozesse zu automatisieren und damit den Folgen des Fachkräftemangels und der Mehrarbeit durch Unregelmäßigkeiten bei den Leistungsträgern entgegenzuwirken. Rund 320 der Mitglieder seien angeschlossen, sagt er und fügt hinzu: "Wir halten die aktive Forcierung der Digitalisierung für wichtig, aber am Ende sind das unternehmerische Entscheidungen unserer Mitglieder, die wir akzeptieren." Druck auszuüben, um mehr Abnehmer zu finden, helfe weder den Mitgliedern noch der Zentrale: Dann liegen die Ressourcen nur ungenutzt herum."
Christian Schmicke