Anex-Gründer kauft Thomas-Cook-Aktien in großem Stil
Neset Kockar, Gründer und Chairman der Anex Tourism Group, hat seine Anteile am Reisekonzern Thomas Cook auf 6,7 Prozent erhöht. Der Kurs der Cook-Aktie, der zuletzt nach dem angekündigten Rettungsplan mit dem chinesischen Investor Fosun eingebrochen war, stieg daraufhin zwischenzeitlich um knapp 30 Prozent.
Welche Ziele Kockar mit der schrittweisen Erhöhung seiner Beteiligung an dem Tourismuskonzern verfolgt, ist bisher unklar. Der Plan von Thomas Cook sieht vor, dass Fosun zusammen mit den Gläubigerbanken rund 830 Millionen Euro in das Unternehmen pumpt. Fosun soll Mehrheitsaktionär werden, die Banken ihre Kredite von knapp 1,8 Milliarden Euro in Anteile umwandeln und der Konzern von der Börse genommen werden. Für die Aktionäre ist das eigentlich schlecht, weil ihre Anteile dadurch stark verwässern. Doch offensichtlich hofft der Anex-Chef, sich über seine günstig erworbenen Thomas-Cook-Aktien einen Vorteil zu verschaffen. Ob dieser rein spekulativer oder eher strategischer Natur ist, ist nicht bekannt.
Neben dem chinesischen Konzern Fosun der rund 18 Prozent der Anteile an Thomas Cook hält, zählen bislang Banken, Vermögensverwalter, Fondsgesellschaften und Einzelanleger zu den Aktionären. Kockars Anex Tourism Group hat ihren Hauptsitz in Antalya und gehört zu den größten Veranstaltern in Russland und der Ukraine. Zum Konzern gehört auch der Ferienflieger Azur Air. Seit 2016 ist Anex Tour als Veranstalter auch in Deutschland präsent, die Airline, die zunächst auch hierzulande gestartet war, wurde später wieder vom Markt genommen.