Die Küche Südafrikas so vielfältig wie die Regenbogen-Nation
Südafrikas Küche ist vielfältig wie das Land. Es mischen sich niederländische, britische, französische und asiatische Einflüsse mit traditionell afrikanischen Zutaten. Südafrikaner essen gerne Fleisch, an den Küsten gibt es frischen Fisch und Meeresfrüchte. Und auch die riesige Auswahl an Gemüse ist verlockend.
Das sind die Favoriten auf südafrikanischen Tellern
Das Trockenfleisch Biltong, großzügig mit Essig, Koriander, Pfeffer und Chili gewürzt. Das Rezept wurde von niederländischen Siedlern importiert. Ursprünglich aus praktischen Erwägungen: Das Trockenfleisch bleibt lange haltbar. Zu Biltong können verschiedene Sorten Fleisch verarbeitet werden, neben Rind, auch Zebra, Strauß und Springbock.
Boerewors wird an Straßenständen genauso angeboten wie in gehobenen Restaurants. Die Bratwurst, traditionell mit Koriander, Pfeffer und Muskatnuss gewürzt, wird spiralförmig aufgerollt und direkt über dem Feuer gegrillt. Dazu gibt es meist eine scharfe Sauce oder eine Portion Pap, also Maismehlbrei.
Bobotie aus der kapmalaiiscen Küche, eine Mischung aus englischem Shepherd‘s Pie und indonesischem Bobotok, ist ebenfalls sehr beliebt.
Mashonzha ist eine Spezialität für experimentierfreudige Feinschmecker. Die Mopane-Würmer werden von Bäumen gepflückt und gebraten. Sie gelten als Delikatesse.
Zum süßen Abschluss isst man gerne Melktert, ein Kuchen mit Puddingcreme und Zimt.
Kapstadt gilt als kulinarische Hauptstadt Südafrikas
Kapstadt gilt als kulinarische Hauptstadt des Landes. Hier findet man die meisten Lokale – von der einfachen Hütte im Township bis zum Edel- Restaurant. Chef’s Warehouse im Vorort Constantia soll das beste Restaurant Südafrikas sein. Der Küchenchef experimentiert gerne mit ausgefallenen Aromen. Den großartigen Blick über die Winelands gibt’s gratis. Das Restaurant ist allerdings Monate im Voraus ausgebucht.
Lässig und lecker, das schätzen die Gäste des "The 41" am Strand von Camps Bay. Hier gibt’s Straußensteak mit Blick aufs Meer und Sand zwischen den Zehen. Durch die tolle Lage am Signal Hill und köstlichen Currys punktet Bo-Kaap Kombuis.
Im Township Langa, 15 Kilometer außerhalb vom Zentrum am Fuße des Signal Hill mit Blick auf den Tafelberg, gibt’s traditionelle afrikanische Küche. Im Mzansi isst man gemeinsam an langen Tischen, bedient sich am Büffet und hört den Marimba-Bands zu. Wer mitessen möchte, muss sich vorher anmelden.
Nordkap-Küche: Leckeres vom Karoo-Lamm
Die Küche der Provinz Northern Cape ist für die Karoo-Ziegen und - Lämmer bekannt. Die Tiere ernähren sich von den Pflanzen, die auf den scheinbar ausgetrockneten Ebenen der Halbwüste Karoo wachsen. Wilde Minze, wilder Knoblauch, Buchu und Portulak geben dem Fleisch einen besonders aromatischen Geschmack. Wer eine regionale Spezialität kosten will, kann im Hantam Huis in Calvinia gebratenem Schafskopf mit Kambro- Konfitüre probieren. Berühmt für ihren guten Geschmack sind auch die Wüstentrüffel aus der Kalahari.
Viele Gerichte sind traditionell vegetarisch
Und die Vegetarier? Viele traditionelle Gerichte Südafrikas sind an sich vegetarisch, die Einheimischen in den ärmeren Regionen konnten sich kein Fleisch leisten. Sie ernährten sich hauptsächlich von Getreide, Hülsenfrüchten und Kohl. Vor allem in den großen Städten ist die ursprünglich fleischlose Küche wieder vertreten.
Ein angesagtes vegetarisches Gericht ist Bunny Chow. Dabei wird Weißbrot ausgehöhlt und mit Bohnen sowie Kartoffelcurry gefüllt. Indische Erntehelfer auf den Zuckerplantagen bei Durban haben das Gericht Anfang des 19. Jahrhunderts eingeführt. Heutzutage gibt es Bunny Chow in allen Variationen, mit Fisch, Hähnchen und Fleisch.
In den Townships isst man viel Pap. Der Maisbrei wird mit einer scharfen Sauce oder gedünstetem Gemüse aufgepeppt, so wie man es aus der Zulu-Küche kennt. Lecker und auch für Veganer geeignet, ist Umgqusho, ein Xhosa-Gericht aus Zuckerbohnen, Maisbrei, Zwiebeln und Kartoffeln. Bobotie, in dem ursprünglich die Fleischreste vom Vortag verwertet wurden, tischen die Restaurants immer öfter mit Linsen anstelle von Hackfleisch auf. Einen guten Überblick über vegetarische Lokale bietet die Happy Cow App. Für Kapstadt zeigt sie 167 Treffer, 70 sind’s in Johannesburg.
Gabriele Beautemps
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