Auf Safari in kleineren, ganz besonderen Nationalparks
Eine Safari steht bei den meisten Südafrika-Urlaubern ganz oben auf der Liste. Als Erstes kommt dabei der Krüger Nationalpark in den Sinn. Doch auch die kleineren Nationalparks haben durchaus ihren Reiz. Hier geht es gelassener zu, die Landschaft ist dagegen oft spektakulär.
24 staatliche Nationalparks gibt es in Südafrika, verwaltet werden sie von South Africa National Parks. Auf www.sanparks.org/travel findet man einen guten Überblick. Klar, ist jeder Tourist glücklich, wenn er die Big Five zu sehen bekommt – also Löwe, Elefant, Nashorn, Büffel und Leopard. Doch in den Nationalparks geht es nicht allein um Tiere, sondern ebenso um schützenswerte Landschaften und das kulturelle Erbe des Landes. Bestes Beispiel dafür ist der Mapungubwe National Park in der Provinz Limpopo ganz im Norden Südafrikas, an der Grenze zu Botswana und Zimbabwe.
Er besticht durch seine spektakulären Sandsteinformationen und ist gleichzeitig ein Ort von historischer Bedeutung. Denn hier siedelte sich vor mehr als tausend Jahren das erste Königreich Südafrikas an. Mapungubwe war die Heimat eines mächtigen Stammes, der durch den Handel mit China und Indien reich wurde. Das goldene Nashorn, das Wissenschaftler in einem Grabhügel gefunden haben, ist ein Beweis für diesen Reichtum. Lebendige Tiere gibt es natürlich auch zu sehen. In der Savannenlandschaft leben Antilopen, Elefanten und Giraffen in großen Herden. Im Park, vor allem im Bereich des Limpopo-Flusses, sind über 400 Vogelarten beheimatet.
Safaris sind nichts für Langschläfer. Denn die beste Zeit, um Tiere zu beobachten, ist in den frühen Morgenstunden – oder aber in der Dämmerung. Man kann im Mietwagen selbst auf die Pirsch gehen oder eine Tour buchen. Ganz klassisch geht’s mit einem Ranger und Tracker im Geländewagen auf die Suche nach den wilden Tieren. Alternativ kann man sich zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen. Auch Reiten und Kanu fahren ist in einigen Nationalparks möglich. Oder man schwebt ganz entspannt im Heißluftballon über die Tierwelt.
Wann ist die beste Jahreszeit für eine Safari?
Frühjahr und Herbst sind zu empfehlen. Dann ist in den meisten Nationalparks keine Regenzeit, die Tage sind angenehm warm, nachts wird’s nicht zu kalt. Die Sicht im Busch ist sehr gut und die Tiere sind öfter an den Wasserlöchern zu finden. Im September bis November ist es landschaftlich sehr schön, da alles sehr grün ist. Wenn man sehen möchte, wie sich neugeborene Herdentiere auf oft tapsigen Beinen durch den Busch bewegen, dann ist das die beste Zeit für einen Besuch in Südafrikas Tierschutzgebieten.
Im Bonteboks Nationalpark in der Provinz Westkap sieht man dann die jungen Buntböcke, der Name des Parks ist Programm. Rund 200 Buntböcke, eine besondere Antilopenart, leben hier, ebenso wie die seltenen Kap-Zebras. Wer hier die Big Five erwartet, wird allerdings enttäuscht. Dafür genießen Besucher die entspannte Atmosphäre im kleinsten Nationalpark Südafrikas. Er ist nur 20 Quadratkilometer groß – also kein Grund, Gas zu geben.
Glitzernde Sterne und die Geräusche im Busch: eine Nacht im Safarizelt
Für eine Safari sollte man am besten mindestens zwei Tage einplanen. Schon allein deshalb, um eine Nacht im Busch zu verbringen. Um unter leuchtendem Sternenhimmel den nächtlichen Tiergeräuschen und Zirpen der Zikaden zu lauschen - Gänsehautfeeling ist garantiert. Günstig übernachten kann man in den staatlichen Rest Camps. Hier gibt es Campingplätze, Mietzelte und Hütten, außerdem ein kleines Restaurant, eine Tankstelle und einen Laden. Die Camps sind eingezäunt.
Luxuriöse Lodges bieten oft die privaten Wildreservate, Game Reserves genannt. Hier wird Gästen in der Regel ein "Rund-um-Erlebnis" in teils luxuriösen Unterkünften bzw. Glampingzelten, manchmal inklusive Whirlpool, Verpflegung und Programm angeboten.
Der größte Luxus im Camdeboo Nationalpark in der Provinz Eastern Cape ist die Landschaft. Der Nationalpark und das Valley of Desolation gehören zusammen, sie grenzen aneinander. Tal der Trostlosigkeit – hört sich nicht gerade einladend an, sollte man sich aber nicht entgehen lassen. Für die sehr karge Landschaft und bizarre Felsformationen sind Erosionen vor Millionen von Jahren verantwortlich. Entstanden ist dadurch eine Felslandschaft mit steilen Klippen und hoch aufragenden Säulen aus Karoo-Doleriten: ein überzeugender Beweis dafür, dass die Natur die besten Kunstwerke erschafft. Im Nationalpark leben 43 verschiedene Säugetierarten, darunter zahlreiche Kudus und Büffel. Und man kann auch beobachten, wie die Kori-Trappe, der schwerste Flugvogel der Welt, abhebt.
Gabriele Beautemps
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