Die Maya von Yucatán waren eine Hochkultur im Regenwald
Vom Regenwald verschlungene Tempelbauten und Stätten sind auf Mexikos Halbinsel Yucatán uralte Zeugnisse der Maya-Kultur. Wer sie waren und was sie im Dschungel von Mexiko erschufen.
Die Maya gehören neben den Inka und Azteken zu den bedeutendsten Hochkulturen Süd- und Mittelamerikas. Forscher datieren die ersten Hinweise auf ihre Zivilisation etwa 5.000 Jahre zurück. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über die heutigen Länder Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras und El Salvador.
Als die Spanier im 15. Jahrhundert in Mexiko einfielen, befand sich das politische Zentrum der Maya auf der Halbinsel Yucatán, zu dieser Zeit erlebten sie ihre letzte Blütephase. Die politische Struktur der Maya-Zivilisation war von rivalisierenden Stadtstaaten geprägt, die Handel und Landwirtschaft betrieben.
Die Maya nutzten Schrift, Mathematik und einen Kalender
Die Maya zeichneten sich gesellschaftlich und zivilisatorisch durch verschiedene Merkmale aus, wie zum Beispiel die erste bekannte vollständige Schrift auf dem amerikanischen Doppelkontinent, eine gut organisierte Landwirtschaft, angewandte Mathematik und ein Kalender. Ihre Religion war polytheistisch und ihre Gottheiten waren eng mit der Natur verbunden.
Zu den wichtigsten Gottheiten gehörten der Sonnengott, die Mondgöttin und der Regengott. Um die Götter zu besänftigen und den Lauf der Natur im Einklang mit den Maya zu lenken, wurden Gebete und Opfergaben dargebracht. Oft wurden diese Opfergaben in heiligen Cenoten versenkt, die für die Maya den Zugang zur Unterwelt darstellten. Es kam auch zu Blut- und Menschenopfern.
Ruinenstadt Chitchén Itzá zeigt die Baukunst der Maya
Die beeindruckenden Bauwerke der Maya-Kultur sind auch heute noch sichtbar, obwohl der ursprüngliche Baustoff Holz längst verrottet ist. Die heutigen Ruinen bestehen ausschließlich aus Stein. Besonders verehrt wurden die Tempelpyramiden, die noch immer über den Dschungelwipfeln zu sehen sind. Im Gegensatz zu den ägyptischen Pyramiden handelte es sich bei den Maya-Pyramiden jedoch nicht um Grabmäler, sondern um Orte für rituelle Opferzeremonien, die vom Hohepriester durchgeführt wurden.
Beispiele für die beeindruckende Maya-Architektur sind die Pyramide des Zauberers in der Stadt Uxmal im Regenwald von Yucatán und das sogenannte Castillo, die Pyramide des Kukulcán, in der Ruinenstadt Chitchén Itzá. Chitchén Itzá, das sich in der Nähe von Merida befindet, war einst ein bedeutendes politisches Zentrum und ist ein wunderbares Beispiel für die Baukunst der Maya. Hier können Besucher verschiedene Pyramiden- und Tempelformen, Ballspielplätze, befestigte Straßen, Gesindehäuser und mit Reliefs verzierte Plattformen besichtigen.
Die Pyramide des Kukulcán ist aufgrund ihrer architektonischen Besonderheit der Star von Merida. Zweimal im Jahr, zur Tagundnachtgleiche, bildet das verbleibende Tageslicht bei Sonnenuntergang eine gefiederte Schlange, die die Treppe der Pyramide hinunterkriecht. Chitchén Itzá ist ein absolutes Spektakel, das Urlauber, die ihren Urlaub in Tulum verbringen, im Rahmen eines Tagesausflugs besichtigen können.
Tulum selbst war einst ein Handelshafen der Maya. Die Ruinen von Tulum sind zwar kleiner als die der großen Tempelstädte Uxmal und Chitchén Itzá, aber ihre Lage direkt am Meer macht sie einzigartig und unvergleichlich.
Sven Schneider
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