LCC-Chef stellt mobile Vertriebssparte auf den Prüfstand
Mit nur 26 mobilen Beratern hinkt die 2021 gegründete mobile Sparte Travelista den Erwartungen hinterher, wie der Chef von Lufthansa City Center, Markus Orth (Foto), dem Fachblatt FVW erzählte. Die Rechnung, in einem Jahr 100 Berater zu gewinnen, sei bislang nicht aufgegangen.
Die Gründung von Travelista im Frühjahr 2021 fiel in eine Zeit, in der viele Touristiker angesichts der Corona-Pandemie von einem massiven Reisebürosterben und dem nachfolgenden Wechsel vieler Akteure in mobile Vertriebssysteme ausgingen. Die erste Annahme hat sich bislang nicht erfüllt. Allerdings konnten andere mobile Systeme wie die Rita AG, unter deren Dach auch Travelista operiert, mit bislang insgesamt 250 Mitgliedern deutlich mehr Reisebüroprofis rekrutieren.
Für Lufthansa City Center sei Travelista der Plan B in der Schublade gewesen, wenn es in größerem Umfang zu Reisebüro-Schließungen käme, so Orth gegenüber der FVW. Das sei bisher nicht eingetreten. Gleichzeitig beobachte man einen Wandel bei den Reisebüros, die nun wie die Mobilen ebenfalls Beratungstermine außerhalb der normalen Öffnungszeiten anböten. Deshalb werde er bei Travelista "die Eingangsprämissen noch mal auf den Prüfstand" stellen. Dazu gehöre auch das Thema Marketing, bei dem "andere Marktteilnehmer momentan stärker" seien.
Ein weiterer Aspekt sei der Fachkräftemangel, dessentwegen stationäre Reisebüros um Mitarbeiter buhlten. Die gebe, zusammen mit den aktuellen wirtschaftlichen Problemen, "weniger Anlass, über Selbstständigkeit nachzudenken". Die Existenzgründung in so schwierigen Zeiten wie im Moment stehe vor Hindernissen, so der LCC-Chef.