Wie ist es um das Krisenmanagement der Branche bestellt?
Von der Touristik an die Universität: Christin Khardani (Foto) ist seit 15 Jahren in der Reisebranche aktiv, davon sechs Jahre im Krisenmanagement bei FTI. Dort hat sie den turbulenten Start der Corona-Pandemie mit gemanagt, nun promoviert sie mit einer Studie zum Krisenmanagement. Reise vor9 hilft beim Aufruf zur Teilnahme an einer Befragung unter Veranstaltern.
Das Thema ihrer Dissertation an der Uni München ist "Krisenmanagement als Qualitätssiegel für Reiseveranstalter in Deutschland". Khardani will herausfinden, ob ein Verhaltenskodex für Veranstalter sinnvoll ist und gebraucht wird. Denn erstaunlicherweise gebe es bisher keine Untersuchung zum Krisenmanagement bei Reiseveranstaltern, sagt die Touristikerin. Und dass, obwohl mit Einführung des Pauschalreisegesetzes theoretisch jeder noch so kleine Veranstalter verpflichtet sei, dies ausführen zu können.
Nach ihrer Erfahrung seien Urlauber zu Beginn der Pandemie von Veranstaltern, Reisebüros, DMCs und dem Auswärtigen Amt gleichzeitig angesprochen worden und hätten Hilfe angeboten bekommen. Das sei an sich positiv, doch für die Kunden verwirrend und zudem ineffizient. Ihre Studie soll dazu beitragen, dies zu verbessern. Corona habe die Bedeutung von Krisenmanagement aufgezeigt. Auch kleine Veranstalter müssten sich damit auseinandersetzen. Eine günstige und zeitsparende Möglichkeit seien Webinare.
Anders als bei uns sonst üblich, gibt es an dieser Stelle keine Verlinkung zur Teilnahme an einer Umfrage. Vielmehr verschickt Khardani ab dem 6. Juni Anfragen an über 500 Veranstalter mit Sitz in Deutschland. Zehn Prozent müssten antworten, um für ihre Studie eine valide Basis zu haben, sagt Khardani im Gespräch mit Reise vor9. Wer bei einem Veranstalter mit dem Thema Krisenmanagement betraut ist und an der Umfrage teilnehmen möchte, kann sich bei Christin Khardani per Mail melden.
Sabine Schreiber-Berger