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25. Juli 2023 | 16:28 Uhr
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Queere Reisende sorgen sich verstärkt um ihre Sicherheit

Eine Umfrage zu LGBTQIA+-Reisen von Booking zeigt als zentrales Ergebnis eine wachsende Besorgnis um die persönliche Sicherheit. Drei Viertel der deutschen Befragten geben an, dass sie bei der Wahl des Reiseziels Sicherheit und Wohlbefinden als queere Person berücksichtigen müssen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 60 Prozent in 2022.

LGBTQ Demonstration Regenbogen iStock Aron M.jpg

Booking hat queere Reisende gefragt, was sie bewegt und wonach sie Reiseziele auswählen 

Die Booking-Umfrage zeigt, dass queere Reisende Nachrichten intensiv verfolgen, mit Fokus auf diskriminierenden Gesetzen, Übergriffen und Ansichten in den Destinationen. Demnach bleiben negative Berichte zu Diskriminierung der LGBTQIA+-Community im Gedächtnis und wirken sich auf die Urlaubsentscheidungen der Befragten aus. 65 Prozent der deutschen Traveller lassen sich davon lenken beziehungsweise attestieren einen großen Einfluss auf ihre Wahl des Reiseziels.

Es gibt 64 Länder, die gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren – darunter elf, in denen die Todesstrafe verhängt werden kann. Zwei Drittel der deutschen Befragten geben an, dass diese Ziele für sie völlig tabu sind. Auch nach der Buchung von Reisen bleiben queere Reisende wachsam: Knapp 40 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr eine Reise abgesagt, weil das entsprechende Land Menschen, die sich als LGBTQIA+ identifizieren, nicht unterstützt.

Welche Reisegründe relevant sind
"Schöne Naturlandschaften" interessieren jeden zweiten Befragten, eine "leckere regionale Küche" (40%) und "tolle Strände" (40%) haben dabei den größten Einfluss auf die Wahl der Destination. Die Mehrheit der deutschen Befragten (55%) sucht eher nach Attraktionen und Aktivitäten, die auf die queere Community zugeschnitten sind.

Diskriminierung bleibt eine zentrale Sorge beim gesamten Reiseerlebnis. 60 Prozent der queeren Deutschen haben auf Reisen bereits Diskriminierung erlebt. Rund ein Fünftel der deutschen Befragten geben an, dass sie schon mal von anderen Reisenden angestarrt, ausgelacht oder beschimpft wurden. Und 17 Prozent haben das Gleiche erlebt, allerdings von Einheimischen am Reiseziel. Unter den Teilnehmern der Umfrage gaben 14 Prozent an, dass sie von örtlichen Strafverfolgungsbehörden schon bedroht oder eingeschüchtert wurden.

Dennoch fühlen sich Befragte nicht nur ängstlich oder unsicher, sondern auch stolz als Teil der Community unterwegs zu sein. Rund 70 Prozent der deutschen Befragten stimmen dem Motto "Travel Proud" zu, zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Booking hat nach eigenen Angaben weltweit 33.000 Unterkünfte, darunter über 1.500 in Deutschland, für ihren Einsatz für inklusive Gastfreundschaft mit dem Label "Travel Proud" gekennzeichnet.

Die Booking-Umfrage wurde unter 11.500 LGBTQIA+-Reisenden in 27 Ländern und Regionen auf der ganzen Welt durchgeführt, darunter über 1.000 Teilnehmende aus Deutschland.

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