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17. März 2025 | 11:54 Uhr
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Ifo-Institut dämpft Konjunkturerwartungen erneut

Die deutsche Wirtschaft kommt kaum voran. Das Ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose für 2025 auf 0,2 Prozent gesenkt. Industrie und das Baugewerbe stecken tief in der Krise, während der private Konsum trotz steigender Kaufkraft nur langsam zunimmt. Die Prognoserisiken bleiben hoch, da sowohl die wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland als auch die Lage in den USA ungewiss sind.

Konjunktur

Das Bruttoinlandsprodukt wächst laut Ifo-Institut in diesem Jahr nur um 0,2 Prozent

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt. Laut der aktuellen Frühlingsprognose des Ifo-Instituts wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2025 voraussichtlich nur um 0,2 Prozent wachsen. Damit wurde die Prognose aus der Winteranalyse um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Für das Jahr 2026 rechnet Ifo weiterhin mit einem moderaten Wachstum von 0,8 Prozent. Die Prognoserisiken bleiben jedoch hoch.

Baugewerbe und Industrie besonders betroffen

Das BIP war im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent gesunken und lag damit kaum über dem Niveau von 2019. Besonders betroffen sind die Industrie und das Baugewerbe, die tief in der Rezession stecken. Im Wohnungsbau gingen die Investitionen 2024 um fünf Prozent zurück, das vierte Jahr in Folge. Auch die Unternehmensinvestitionen insgesamt waren mit einem Rückgang von 2,8 Prozent rückläufig.

Das Verarbeitende Gewerbe leidet unter einer schwachen Exportentwicklung. Trotz eines weltweiten BIP-Wachstums von 2,7 Prozent gingen die deutschen Exporte um 1,7 Prozent zurück. Vor allem China hat sich vom Abnehmer deutscher Produkte zum direkten Konkurrenten entwickelt. Die Exporte nach China sanken im vergangenen Jahr um 23 Prozent im Vergleich zu 2023.

Unsicherheit dämpft den Konsum

Trotz steigender Kaufkraft bleibt die Binnenkonjunktur schwach. Die real verfügbaren Haushaltseinkommen stiegen 2024 um 1,3 Prozent, dennoch legten die privaten Konsumausgaben nur um 0,3 Prozent zu. Die Sparquote stieg um einen Prozentpunkt auf 11,4 Prozent. Auch Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück.

Ein Grund für die verhaltene Nachfrage ist die Unsicherheit über die wirtschaftspolitische Entwicklung. In Deutschland sorgt die unklare Ausrichtung der neuen Bundesregierung für Zurückhaltung bei Investitionen. In den USA könnte eine verschärfte Handelspolitik mit neuen Zöllen für Unsicherheit auf den Märkten sorgen.

Aussichten für 2026

Für das kommende Jahr rechnet das Ifo-Institut mit einem moderaten Wachstum von 0,8 Prozent. Die Bauwirtschaft könnte langsam die Talsohle durchschreiten. Während der Wohnungsbau sich erholt, bleibt der Wirtschaftsbau weiterhin schwach.

Die Konsumausgaben dürften um 0,4 Prozent wachsen, vorausgesetzt, die Sparquote geht zurück. Die Kaufkraft könnte allerdings durch eine schwächere Einkommensentwicklung gedämpft werden. Die Inflationsausgleichsprämien laufen aus, während die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent steigen.

Die wirtschaftliche Erholung bleibt damit fragil. Zwar stabilisieren sich einige Frühindikatoren, doch eine spürbare Trendwende ist nicht in Sicht.

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