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15. Oktober 2018 | 10:53 Uhr
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Hurtigruten liefert keine gedruckten Reiseunterlagen mehr

Die Reederei hat gegenüber ihren Vertriebspartnern angekündigt, die Unterlagen für alle Reisen mit Abreise vom 1. Dezember an ausschließlich per E-Mail zu versenden. Hurtigruten begründet den Schritt damit, dass auf diese Weise "die Nutzung von Kunststoff, der für die Mappen und Kofferanhänger benötigt wird, sowie von Papier deutlich reduziert werde. Man lege "großen Wert auf die Schonung der Umwelt und den sparsamen Umgang mit unseren Ressourcen", heißt es weiter.

Zugleich weist Hurtigruten allerdings darauf hin, dass die Kunden für einige Leistungen weiterhin Dokumente in gedruckter Form benötigten. Das gelte bei Norwegen-Reisen etwa für die Transfers in Bergen, Trondheim, Oslo, Tromsø und Kirkenes. Zudem seien für Ausflüge, die vor oder nach der Seereise stattfinden, ebenso Papierdokumente erforderlich wie für Bahnfahrkarten innerhalb Norwegens, den Reiseablaufplan bei Rail-&-Fly-Bahnfahrkarten sowie Flughafentransfers in Spitzbergen und auf Island. Für Antarktis-Reisen müsse ein medizinisches Formblatt ausgedruckt werden. Das bedeutet: Der Ausdruck der entsprechenden Dokumente bleibt entweder am Reisebüro hängen oder dieses muss seinen Kunden erklären, dass sie selber dafür Sorge zu tragen haben.

Wie nicht anders zu erwarten, stößt das neue Verfahren bei den Reisebüros auf wenig Gegenliebe. In Social-Media-Foren finden sich zahlreiche Kommentare, die die Einstellung des Versandes gedruckter Unterlagen als einen Schritt bezeichnen, der nur dazu diene, selbst Kosten einzusparen und diese sowie die damit zusammenhängende Arbeit auf die Vertriebspartner abzuwälzen. "Wir sollten wirklich endlich anfangen, Kosten für‘s Ausdrucken zu berechnen und Rechnungen an die Veranstalter schreiben“, empfiehlt eine Reisebüroinhaberin. Die Argumentation von Hurtigruten, man wolle mit dem Schritt Ressourcen schonen, bezeichnet sie als "Heuchelei“.

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