HLX-Chef glaubt an "Last-Minute-Jahr"
L'tur-Gründer Karlheinz Kögel (Foto), der heute mit seiner HLX-Gruppe Portale wie Lufthansa Holidays und Eurowings Holidays betreibt, rechnet mit einem anhaltenden Kurzfrist-Boom für das laufende Jahr. Ein Drittel aller Buchungen erfolge derzeit weniger als vier Wochen vor der Abreise, sagt er.
Während die großen Pauschalreiseanbieter mahnen, Kunden sollten dieses Jahr frühzeitig buchen, um noch das Angebot ihrer Wahl zu erhalten, bleibt der Erfinder des Last-Minute-Geschäfts sich treu, obwohl der zu dem von ihm gegründeten Last-Minute-Spezialisten L'tur keine Geschäftsbeziehung mehr hat. "Einen solchen Kurzfrist-Boom haben wir lange nicht erlebt“, erklärt Karlheinz Kögel. Er sei sich sicher: "2022 wird ein Last-Minute-Jahr."
Der Anteil der Abreisen, die weniger als vier Wochen nach Buchung erfolgten, habe im März bei 33 Prozent gelegen; in normalen Jahren liege dieser eher bei zehn Prozent, so der HLX-Chef. Die Reiselust sei groß, und so habe der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die Nachfrage nach Urlaubsreisen nicht nachhaltig beeinflusst, aber die Kurzfristigkeit der Reisen nochmals erhöht. Dass trotz Sorgen und Verunsicherung verreist werde, sei laut Kögel vor allem auf die flexiblen Umbuchungs- und Stornobedingungen vieler Veranstalter zurückzuführen.
Auch der Vertrieb über Reisebüros habe "in den letzten Wochen richtig Fahrt aufgenommen", sagt Kögel. Alle Produkte seien inzwischen über Toma, Myjack und Merlin buchbar. Geholfen habe der Kooperation mit dem stationären Vertrieb, so Kögel weiter, auch eine "deutlich verbesserte Erreichbarkeit über eine direkte Reisebüro-Hotline". Reisebüros erhalten ab der ersten Buchung zehn Prozent Provision.