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21. August 2024 | 13:05 Uhr
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Festival-Besuchern ist Nachhaltigkeit egal

Besuchern von Festivals ist das Thema Nachhaltigkeit weitgehend wurscht, wie eine Befragung der IST-Hochschule für Management unter 3.500 Festival-Fans zeigt. Nur 9,6  Prozent gaben demnach an, dass ihnen der Umwelt- und Klimafußabdruck der Veranstaltung wichtig sei.

Festival

Besucher von Festivals wollen mit Nachhaltigkeitsthemen nicht konfrontieret werden

Diese Gleichgültigkeit ziehe sich durch alle Altersgruppen, Geschlechter und sozialen Schichten, berichtet Professor Matthias Johannes Bauer, der an der IST-Hochschule im Masterstudiengang Kommunikationsmanagement das Thema Festivalmanagement lehrt. Die Studie habe "weitreichende Konsequenzen für die Festivalindustrie", die er bei dem Thema in der Pflicht sieht.

Festivals dienten "dem Eskapismus, also der Alltagsflucht", so Bauer weiter. Und sie führten als Räume, in denen alltägliche Normen und Verantwortungen aufgehoben seien, oft dazu, dass Nachhaltigkeitsthemen als störend empfunden würden. "Oder weniger akademisch gesagt: Die Leute wollen einfach ihre Alltagssorgen, wie den Klimawandel, einfach mal hinter sich lassen." Doch das habe weitreichende Konsequenzen: "Wenn Nachhaltigkeit den Fans nicht so wichtig ist, sind die Veranstalter umso mehr gefragt", meint Bauer. Viele Veranstalter würden sich hier bereits in der Pflicht sehen und aktiv werden. 

Die Studie unterstreicht laut dem Wissenschaftler die Notwendigkeit, neue Strategien zu entwickeln, um Nachhaltigkeit auf Festivals zu fördern. Ein innovativer Ansatz könne das so genannte Nudging sein – also eine Strategie, die darauf abziele, das Verhalten von Menschen in eine positive Richtung zu lenken, ohne dabei ihre Handlungsfreiheit einzuschränken. "Nudging kann nachhaltiges Verhalten fördern, indem es subtil und ohne Zwang wirkt. Vereinfacht gesagt fordert ein Basketballkorb über einem Mülleimer die Menschen spielerisch auf, ihren Abfall richtig zu entsorgen", erläutert Bauer weiter, der für solche Ansätze wirbt. Mit der richtigen Strategie könne selbst der größte Partygänger zum Umweltschützer werden – ganz ohne seinen Spaß zu verlieren.

Christian Schmicke

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