Durch Bürokratie entgehen Deutschland 146 Milliarden Euro

Durch die überbordende Bürokratie entgehen Deutschland bis zu 146 Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung, so das Ergebnis einer Studie des Ifo-Instituts. Bei einem BIP von 4,456 Billionen Euro entspricht das 3,3 Prozent. Ein großer Bremsklotz ist die schleppende Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung.

Bürokratie Foto iStock cyano66 — iStock cyano66

Viele Unternehmen drohen im hohen Bürokratieaufwand zu ertrinken

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Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung kann eine wichtige Rolle zur Verringerung des bürokratischen Aufwands beitragen, erläutern die Studienautoren. "Würde Deutschland bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auf das Niveau von Dänemark aufschließen, wäre die Wirtschaftsleistung um 96 Milliarden Euro pro Jahr höher", sagt Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Je kleiner die Betriebe sind, desto mehr leiden sie unter der Bürokratie

Besonders kleine Unternehmen ächzten unter der Last der administrativen Aufgaben, die ihnen durch die öffentliche Verwaltung auferlegt werden. "Bürokratie wird seit zwei Jahren in allen IHK-Umfragen als das größte Problem der Wirtschaft genannt. Je kleiner die Unternehmen sind, desto gravierender ist die Belastung. Die Ifo-Studie beziffert erstmals, wie stark Bürokratie und fehlende Digitalisierung unsere Unternehmen tatsächlich ausbremsen", sagt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, in deren Auftrag die Studie durchgeführt wurde.

Gößl fordert ein sofortiges Bürokratie-Moratorium. Alle Nachweis- und Dokumentationspflichten, Berichtspflichten und Statistikmeldungen, alle ständigen Gesetzesänderungen, Datenschutzvorgaben und langwierigen Verwaltungsverfahren gehörten auf den Prüfstand und müssten deutlich verschlankt und teilweise abgeschafft werden, auf Bundes- und europäischer Ebene.

Das Ifo-Institut stellt ein umfangreiches Dokument zu der Studie zum Download bereit.